Corona

Impf-Prio 2: NRW will bis Ende Mai durch sein

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ist zufrieden mit dem Corona-Impftempo in seinem Land. Vor allem Hausärzte machten einen guten Job.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte am Freitag an, dass die 48.000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson, die nach NRW kommen, vor allem für die Impfung von Obdachlosen zur Verfügung stehen sollen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte am Freitag an, dass die 48.000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson, die nach NRW kommen, vor allem für die Impfung von Obdachlosen zur Verfügung stehen sollen.

© dpa

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sollen ab Anfang Mai chronisch kranke Patienten der Priorisierungsgruppe 2 verstärkt in Impfzentren und bei Hausärzten gegen Corona geimpft werden. „Wir wollen das möglichst im Mai abschließen“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor Journalisten in Düsseldorf.

Laumann kündigte an, dass die 48 .000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson, die nach NRW kommen, für die Impfung von Obdachlosen zur Verfügung stehen werden. Da bei der Vakzine eine einmalige Impfung reicht, sei es für diese Gruppe die beste Lösung, sagte er. Alle weiteren Dosen werden an die Hausarztpraxen gehen. Laumann geht davon aus, dass die Hausärzte sie vor allem bei Patienten einsetzen, bei denen die Impfung mit einem sehr hohen Aufwand verbunden ist, beispielsweise bettlägerige Menschen.

Auch Betriebsärzte könnten bald mitimpfen

Der Minister zeigte sich sehr zufrieden mit den Impfungen durch Hausärzte in NRW. „Die Hausärzte machen das ganz toll.“ Auch Betriebsärzte bereiteten sich schon darauf vor, bald mit den Impfungen beginnen zu können, berichtete er. „Das werden wir mit allen Kräften als Land unterstützen, wenn der Impfstoff dafür zur Verfügung steht.“

Wenn die Menschen in der Priorisierungsgruppe 3 an die Reihe kommen, werde das Land mit Aktionen in den Impfzentren gezielt bestimmten Gruppen ein Angebot machen, kündigte er an. Dazu zählten Beschäftigte aus Feuerwehr und Polizei sowie Lehrer von weiterführenden Schulen, aber auch Verkäuferinnen und Verkäufer aus dem Lebensmittelhandel. Bei ihnen gehe es um Menschen, die keine Lobby, aber ein hohes Infektionsrisiko haben.

22 Prozent haben bereits Erstimpfung erhalten

Nach Angaben von Laumann haben im bevölkerungsreichsten Bundesland inzwischen 22 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. Eine Freigabe von Vaxzevria® von AstraZeneca für unter 60-Jährige ist nach seinen Angaben zurzeit kein Thema. „Wir haben hier nicht die Situation, dass der Impfstoff wie Blei in den Regalen liegt.“ Als das Land zu Ostern 460 .000 Dosen für die über 60-Jährigen freigegeben habe, seien die Termine innerhalb von kurzer Zeit ausgebucht gewesen.

In NRW gibt es mit 7000 Zentren für kostenlose Bürgertestungen eine höhere Dichte als in allen anderen Regionen, sagte Laumann. Bislang seien dort 6,7 Millionen Menschen getestet worden, davon seien 37 .277 positiv gewesen. „Die Testung ist neben der Impfung eine der schärfsten Waffen, die wir haben.“

Die Lage auf den Intensivstationen sei angespannt, aber beherrschbar, so der Minister. Zurzeit seien in NRW 748 Intensivbetten frei, davon 465 mit Beatmungsmöglichkeit. In jedem Regierungsbezirk gibt es Laumann zufolge eine Stelle, die Verlegungen zwischen den Krankenhäusern koordiniert, plus eine weitere in Münster für überregionale Verlegungen.

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