KOMMENTAR

Ja zur Organspende auf der E-Card?

Von Gabriele Wagner Veröffentlicht:

Geht es nach dem Willen der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, wird die Bereitschaft zur Organspende künftig auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Oberflächlich bedacht ist das keine schlechte Idee. Denn dann wäre - im Fall eines Falles - alles klar. Und es könnte die Befragung der Angehörigen nach dem vermutlichen Willen des potenziellen Organspenders entfallen.

Doch die Sache hat zwei Haken - mindestens. Denn wenn eine solche Angabe freiwillig ist, sagt eine E-Card ohne ein Ja zur Organspende nichts aus. Vielleicht hat der Patient ja nur versäumt, sein Ja auf der Karte zu dokumentieren, oder hat nicht gewusst, dass das möglich ist.

Und was ist mit Menschen, die ihr Einverständnis auf der E-Card haben eintragen lassen, dann aber eines Tages ihre Meinung geändert haben? Und vergessen haben, den Eintrag löschen zu lassen? Wenn dann Angehörige wissen, dass der Patient kein Organspender mehr sein wollte, sich ein Krankenhaus aber nach der E-Card richtet, könnte es zu Misstrauen kommen. Genau das ist bei dem sensiblen Thema Organspende nicht gut. Genauer betrachtet ist der Vorschlag von Schmidt also noch nicht ausgereift.

Mehr zum Thema

#NRWEntscheidetSich

Medienkampagne zur Organspende in NRW

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System