Gesundheitsversorgung

Jeder Zweite erwartet Verschlechterung

Die Deutschen machen sich Sorgen um ihre zukünftige Gesundheitsversorgung. Sie haben offenbar wenig Vertrauen in die Politik, wie aus dem Gesundheitsmonitor der Arzneimittel-Hersteller hervorgeht.

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Wird sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren verbessern? 17 Prozent hoben den Daumen, 56 Prozent senkten ihn.

Wird sich die Gesundheitsversorgung in den nächsten zehn Jahren verbessern? 17 Prozent hoben den Daumen, 56 Prozent senkten ihn.

© Arcady / fotolia.com

BERLIN. Obwohl es den Deutschen alles in allem gesundheitlich gut geht, besteht erhebliche Sorge, dass dies in Zukunft nicht mehr so sein wird.

56 Prozent erwarten, dass die Gesundheitsversorgung in zehn Jahren schlechter sein wird als heute, nur 17 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. 23 Prozent glauben, sie bleibe unverändert.

Das ist das Ergebnis des Gesundheitsmonitors des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH), der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Er basiert auf einer quartalsweisen Repräsentativ-Umfrage des Marktforschungsinstitut Nielsen.

Nur geringes Vertrauen haben die Bundesbürger in die Problemlösungskraft der Politik: 23 Prozent halten die Union für kompetent, 19 Prozent die SPD. Die Werte sind im ersten Quartal 2014 um zwei und vier Prozent niedriger als im vierten Quartal 2013. Alle anderen Parteien kommen nur auf einstellige Prozentwerte.

Apotheker genießen das höchste Vertrauen

Anders hingegen sieht es mit den unmittelbaren Akteuren im Gesundheitswesen aus. Stabil an der Spitze steht das Vertrauen in die Apotheker: Sie erreichen 66 Prozent. Mit 63 Prozent folgen die Ärzte an zweiter Stelle.

Ein interessanter Effekt zeigt sich aufgrund einer ab dem dritten Quartal 2013 veränderten Fragestellung: Bis dahin war nach dem Vertrauen in die Ärzteverbände gefragt worden - sie kamen lediglich auf 30 Prozent. Der Wert verdoppelte sich, als nach dem Vertrauen in die Ärzte selbst gefragt wurde.

Die Bewertung für die gesetzliche und private Krankenversicherung liegen mit 39 und 37 Prozent nahezu gleichauf. Abgeschlagen sind hingegen Kliniken und Pflegeinstitutionen mit 25 Prozent.

Die Einstufung von Gesundheit und Wohlbefinden ist von mehreren sozioökonomischen Faktoren abhängig: Positiv wirken sich ein hohes Bildungsniveau sowie ein überdurchschnittliches Einkommen aus. Noch stärker ist aber der Einfluss durch die Möglichkeit, Nachbarschaftshilfe zu organisieren. (HL)

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