Niedersachsen

Jeder siebte Termin beim Facharzt verfällt

Eine Umfrage des Hartmannbundes Niedersachsen zeigt, dass viele Patienten vereinbarte Termine bei den Ärzten nicht wahrnehmen.

Veröffentlicht:

HANNOVER. In Niedersachsen verfällt jeder siebte Facharzttermin und jeder zehnte Hausarzttermin bleibt ungenutzt. Das hat eine Umfrage des Hartmannbundes Niedersachsen ergeben, an der nach Angaben des Verbandes acht Prozent aller Praxen teilgenommen haben.

"Keine oder zu kurzfristige Absagen von vereinbarten Arztterminen seitens der Versicherten blockieren in den Facharztpraxen in Niedersachsen bis zu jede siebte Behandlungsmöglichkeit für andere Patientinnen und Patienten", sagte der niedersäschsische HB-Vorsitzende Dr. Bernd Lücke bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am Mittwoch in Hannover.

Im fachärztlichen Versorgungsbereich liege die Gesamtquote nicht wahrgenommener Termine bei rund 15 Prozent; in Gynäkologie, Dermatologie, Gastroenterologie und Orthopädie sogar noch darüber, hieß es.

Für "alarmierend" hält der HB Niedersachsen, dass so viele Termine kurzfristig abgesagt werden. "Insgesamt werden in den fachärztlichen Praxen Niedersachsens knapp 5,5Prozent der Termine durch kurzfristige Absagen nicht eingehalten", erklärt Lücke.

Auch in Hausarztpraxen werden viele Termine nicht eingehalten. "Hier geht uns durch das Verhalten Einzelner bis zu jede zehnte Behandlungsmöglichkeit verloren", so Lücke.

In den vergangenen Wochen hatte der Ärzteverband die Termintreue in den Praxen von 532 Haus- und Fachärzten per Fax und Email abgefragt, davon 224 Hausarzt- und 308 Facharztpraxen. (cben)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar zur Wartezeiten-Umfrage: Säumige Patienten?

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Dr. Stefan Richter 01.08.201411:46 Uhr

Terminuntreue

Auch in unserer überörtl. radiolog. Gemeinschaftspraxis verfallen ungenutzt
Termine unentschuldigt trotz seit langem eingeführtem Recall am Tag zuvor. Dabei betragen die Wartezeiten für nicht dringliche Fälle hier max. nur 4 Wochen (z.B. Mammographie- Vorsorge!). Notfälle etc. werden sofort untersucht. Es gibt sogar Patienten, die die Wahrnahme ihres Termins für den Folgetag bestätigen, dann aber doch nicht erscheinen! Aus diesem Grunde nehmen wir mittlerweile bewusst im Terminplan in regelmässigen Abständen "Überbuchungen" mit doppelter Besetzung vor in der Gewissheit, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der beiden Patienten sowoeso nicht erscheinen wird.

Hildegard Fuchs 10.07.201413:06 Uhr

Termintreue der Patienten

Zu diesem Problem gibt es ein probates Mittel zur Lösung: Arzttermine, egal ob beim Haus- oder Facharzt, sollten niemals für mehrere Wochen oder gar Monate im voraus vereinbart werden. Zu lange sind die Planungszeiten, in denen bei den Patienten aus verschiedenen Gründen "etwas dazwischen kommen" kann. Dann werden die Termine kurzfristig abgesagt und aufgrund der bestehenden Terminvergabestrukturen in der Praxis ist eine flexible Reaktion darauf nicht möglich. Fazit: Patienten werden während einer Inanspruchnahme des Arztes nur darauf hingewiesen, z. B. in 4 oder 6 Wochen oder in 3 Monaten wieder zu kommen. Eine konkrete Terminvergabe findet für so lange Zeitfenster nicht statt. Termine werden nur für einen Zeitraum über höchstens 14 Tage konkret festgeschrieben. Einfach mal ausprobieren - es funktioniert wunderbar! Dieser Tipp ist kein Hirngespinst, sondern ergeht aufgrund langjähriger praktischer Erfahrung!
Hildegard Fuchs

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH

Übersicht

Eine Agenda für Seltene Erkrankungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren