Jung, berufstätig - und häufig krank

HAMBURG (di). Mit dem Eintritt ins Berufsleben suchen junge Menschen deutlich häufiger Ärzte auf. Die Krankschreibung als Legitimation gegenüber dem Arbeitgeber ist nur ein Grund.

Veröffentlicht:

Im aktuellen Gesundheitsreport der DAK für Hamburg wird deutlich, dass junge Berufstätige (bis 29 Jahre) fast doppelt so häufig einen Arzt aufsuchen wie Alterskollegen, die noch nicht im Erwerbsleben stehen. Die erste Gruppe kommt auf 8,1 Behandlungsfälle im Jahr, die zweite nur auf 4,3. Die DAK nennt dafür zwei Gründe:

Berufstätige müssen sich für Fehlzeiten gegenüber ihrem Arbeitgeber legitimieren. "Nicht-Erwerbstätige warten zunächst ab, wie sich die Beschwerden entwickeln", heißt es im Report. Norddeutschlands DAK-Chefin Regina Schulz stellt sich deshalb die Frage, ob viele Arztbesuche vermeidbar sind.

Mit dem Start ins Berufsleben führen körperliche Anstrengungen, längere Arbeitszeiten, Termindruck oder langes Sitzen oder Stehen zu neuen Belastungen.

Hinter den Krankmeldungen stecken meist kurzfristige Erkrankungen wie Infektionen. Auffällig ist aber, dass schon 22 Prozent der jungen Erwerbstätigen wegen Rückenschmerzen behandelt wurden. In einer Befragung gab jeder Zweite in der Altersgruppe an, unter Muskelverspannungen im Rücken zu leiden.

Als besorgniserregend stuft die Kasse das Rausch- und Komatrinken unter jungen Arbeitnehmern in Hamburg ein. Jeder vierte junge Arbeitnehmer betrinkt sich mindestens einmal im Monat auf diese Weise. Jeder fünfte Befragte sieht seine berufliche Leistungsfähigkeit auch dann nicht beeinträchtigt, wenn er sich am Vorabend betrunken hat.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung