KV Bremen eröffnet Gynäkologiepraxis für Behinderte

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Hebelift, verstellbarer gynäkologischer Stuhl: Die Praxis für behinderte Frauen ist hierzulande fast einzigartig.

BREMEN (cben). In Bremen hat Norddeutschlands erste gynäkologische Praxis für mobilitätseingeschränkte Frauen und Mädchen eröffnet.

In Räumen am Klinikum Mitte werden niedergelassene Gynäkologen Patientinnen mit körperlichen Beeinträchtigungen behandeln. Das teilte die KV Bremen (KVHB) mit.

Die Spezialpraxis ist barrierefrei zu erreichen. Durch Türen und Räume können sich die Patientinnen bequem mit dem Rollstuhl bewegen.

Höhenverstellbarer gynäkologischer Stuhl

Die Praxis verfüge über einen Hebelift und einen höhenverstellbaren gynäkologischen Stuhl, so die KV Bremen. Eine behindertengerechte Toilette gehört ebenfalls zur Ausstattung.

"Vor allem das Wechseln vom Rollstuhl auf den gynäkologischen Stuhl stellt Patientinnen und Ärzte vor eine kaum zu bewältigende Hürde. Diese Sorge gehört dank der Spezialpraxis für beide Seiten nun der Vergangenheit an", sagte Bremens KV-Chef Dr. Jörg Hermann.

Team von Niedergelassenen teilt sich die Arbeit

Geplant ist, dass sich eine Reihe von niedergelassenen Gynäkologen die Arbeit in der Praxis mit einem eigenen Dienstplan teilen.

Noch stehe nicht fest, wie viele Kollegen in der Praxis arbeiten werden, hieß es bei der KV Bremen. "Die ärztlichen Leistungen werden über die KV abgerechnet und von den Krankenkassen extrabudgetär bezahlt", erklärt Bremens KV-Sprecher Christoph Fox.

Vielerorts können behinderte Frauen nicht versorgt werden

Initiator des Projekts ist der Runde Tisch "Gesundheitliche Versorgung mobilitätseingeschränkter Frauen". Träger der Initiative sind die KVHB, das Klinikum Bremen-Mitte und die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit.

Die Ausstattung der Praxis wurde vom Klinikum Bremen Mitte und der Gesundheitssenatorin bezahlt, sagt Fox. Dafür kann das Klinikum die Praxis und die Ausstattung ebenfalls benutzen.

Praxen und Einrichtungen dieser Art sind in Deutschland selten - in vielen Regionen können behinderte Frauen nicht versorgt werden.

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