Berlin

KV hadert mit Versorgungsstärkungsgesetz

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BERLIN. Eine "erhebliche Ausdünnung" der ambulanten Versorgung befürchtet die KV Berlin durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Anlässlich der ersten Lesung des Gesetzes im Bundestag sah sich die KV veranlasst, auf die Folgen der geplanten Regelungen zum Praxisaufkauf hinzuweisen.

Nach dem Gesetzentwurf sollen Vertragsarztsitze in überversorgten Gebieten nicht mehr nachbesetzt werden, wenn dies aus Versorgungsgründen nicht erforderlich ist.

Ganz Berlin, so die KV, gelte als einheitlicher Planungsbezirk als überversorgt. Den Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zufolge müssten in Berlin zum Beispiel die Sitze von mehr als 200 Hausärzten, über 75 Kinderärzten, mehr als 56 Orthopäden und über 940 Psychotherapeuten wegfallen. Insgesamt seien dies 2180 Vertragsarztsitze.

"Bereits heute zeichnet sich ab, dass in den kommenden Jahren insbesondere in den östlichen Stadtbezirken Berlins zahlreiche Arztpraxen aus Altersgründen aufgegeben werden.

Auch hier hat die Kassenärztliche Vereinigung Berlin kaum eine Möglichkeit, die Praxen an junge niederlassungswillige Ärzte neu zu vergeben", sagte KV-Vize Dr. Uwe Kraffel.

Die Folge sei eine "beträchtliche Ausdünnung" der ambulanten Versorgung. Aus Sicht der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Berlin stelle die Politik mit dem Versorgungsstärkungsgesetz die wohnortnahe, ambulante Versorgung durch freiberuflich tätige Ärzte infrage, so Kraffel. (juk)

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