KVWL: "Patientenrechtegesetz hat etwas Beängstigendes"

Veröffentlicht:

Westfalen-Lippes KV-Chef Dryden fürchtet zusätzlichen Dokumentationsaufwand für Ärzte.

DORTMUND (iss). Auch wenn das Patientenrechtegesetz im Wesentlichen die Rechtsprechung in Gesetzesform bringt, hat es für Ärzte etwas durchaus Beängstigendes. Das meint der Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe (KVWL) Dr. Wolfgang-Axel Dryden.

"Bei der Lektüre dieses Gesetzes kann ich als Arzt den Eindruck nicht verhehlen, dass es sich eher um ein Arztpflichtengesetz handelt", sagte Dryden bei der KVWL-Vertreterversammlung in Dortmund.

Der Grund: "In der komprimierten Darstellung des Gesetzestextes wird zumindest deutlich, welche Dokumentationsaufwände erfordert werden, um ärztliches Handeln forensisch sicher abzubilden und zu begründen", sagte er.

Dokumentationspflicht immer aufwändiger

Gerade der mit den dort aufgeführten Dokumentationspflichten verbundene Aufwand sei beängstigend. "Dokumentation wird nach meinem Gefühl nicht aus medizinischen, sondern juristischen Gründen immer aufwändiger und umfangreicher."

Übersteige die Dokumentation aber die medizinischen Erfordernisse, müsse sie sich den Vorwurf der Bürokratie gefallen lassen. "Wenn der Aufwand wirklich erforderlich und so wichtig ist, dann muss er auch bezahlt werden", forderte Dryden.

Er frage sich vor allem, wie man der nachrückenden Ärztegeneration noch die Angst vor der selbstständigen Tätigkeit als Arzt nehmen könne. "Wenn schon Regressangst den ärztlichen Nachwuchs davon abhält, sich mit der Option einer Niederlassung zu befassen, was bewirkt dann eine zusätzlich verdeutlichte Angst vor rechtlicher Verfolgung wegen einer Dokumentation, die den juristischen Forderungen nicht entspricht", fragte Dryden. "Sieht so Förderung ärztlichen Nachwuchs aus?"

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung