Pflege

Kabinett billigt zehntägige Jobauszeit

Veröffentlicht:

BERLIN. Die große Koalition will es Arbeitnehmern erleichtern, ihre Angehörigen zu pflegen und dafür eine bezahlte Auszeit vom Job zu nehmen. Das Bundeskabinett hat dazu am Mittwoch einen Gesetzentwurf verabschiedet.

Nach den Plänen sollen Arbeitnehmer ab dem 1. Januar 2015 einen Rechtsanspruch auf zehn Tage bezahlte Auszeit vom Job erhalten. In dieser Zeit soll ein Lohnersatz von bis zu 90 Prozent vom Nettogehalt gezahlt werden. Laut Familienministerium kostet dies 100 Millionen Euro, die von der Pflegeversicherung finanziert werden müssen.

Mit dem Gesetz soll auch der Rechtsanspruch geschaffen werden, bis zu 24 Monate die Arbeitszeit zu reduzieren und währenddessen ein zinsloses Darlehen zu erhalten, um den Ausfall des Gehalts zu kompensieren.

Auch die Betreuung von pflegebedürftigen Kindern in einer Einrichtung über sechs Monate soll kommen, heißt es von der CDU-Fraktion. Der Anspruch gelte bei Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitern.

Zudem wird der Personenkreis der Anspruchsberechtigten erweitert. So zählen künftig zum Beispiel auch Stiefeltern, der Schwager oder Partner in homosexuellen Partnerschaften dazu, die keine eingetragenen Lebenspartnerschaften sind.

Die Opposition kritisiert die Pläne. "Wir fordern eine sechswöchige bezahlte Pflegezeit für Erwerbstätige", erklärte Sabine Zimmermann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken. "Die große Koalition springt zu kurz und lässt zugleich die Arbeitgeber bei der Finanzierung außen vor."

Am 17. Oktober will die Koalition im Bundestag das Pflegestärkungsgesetz zur Leistungsausweitung für Pflegebedürftige und den Pflegevorsorgefonds verabschieden. (bee)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzentwurf im Landtag

SPD in Baden-Württemberg wirbt für mobile Gemeindeschwestern

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung