Kammer Sachsen regt an, Gesundheit neu zu definieren

DRESDEN (tt). Die sächsische Landesärztekammer fordert eine neue Definition des Gesundheitsbegriffs.

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Wie Kammerpräsident Professor Jan Schulze bei der jüngsten Sitzung erklärte, wolle man sich von der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) emanzipieren. Dort heißt es: "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen."

Dieser Zustand sei nicht erreichbar, kritisierte Schulz. "Wenn aber diese Definition der Maßstab sein soll für gesundheitspolitisches oder medizinisches Handeln, dann kann dieser Maßstab niemals erfüllt und das Anspruchsverhalten der Menschen wird ins Unendliche getrieben."

"Stärker auf das subjektive Befinden des Menschen eingehen"

Der "Gesprächskreis Ethik" der Kammer habe sich eingehend mit der Definitionsfrage beschäftigt, erklärte Schulz. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, "dass die ärztliche Standesvertretung eine ärztliche Definition finden müsse, die stärker auf das subjektive Befinden des Menschen eingeht als die WHO-Definition".

Das habe Einfluss auf den ärztlichen Alltag. Es gehe darum, "die Möglichkeiten der modernen Medizin sinnvoll und nach dem individuellen Bedarf des Patienten einzusetzen". Ein 70-Jähriger mit Gelenkschmerzen, so Schulzes Beispiel, könnte damit durchaus als gesund gelten.

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