Kardiologen in Bayern stoßen bei der KV auf Granit

MÜNCHEN (sto). Niedergelassene Kardiologen aus Bayern haben in den Räumen der KV Bayerns gegen zu niedrig bemessene Honorare und undurchsichtige Abrechnungsmodalitäten protestiert.

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Erste Auswertungen hätten gezeigt, dass einzelne Kardiologen bis zu 50 Prozent Honorareinbußen haben, begründete der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) die Protestaktion. Die KVB habe sich von Anfang an bemüht, durch die Herausnahme bestimmter kardiologischer Leistungen aus dem Regelleistungsvolumen und deren Vergütung als freie Leistung die kardiologische Versorgung in Bayern sicherzustellen, erklärte demgegenüber KV-Chef Dr. Axel Munte. Nach seiner Ansicht sollten die RLV in einer Höhe erhalten werden, die dem Behandlungsbedarf angemessen ist. Dem hätten sich jedoch die Kassen widersetzt.

Vor diesem Hintergrund sei der KV nichts anderes übriggeblieben, als die Antragsverfahren zur Erweiterung der RLV so schnell wie möglich umzusetzen. Davon hätten vor allem die Kardiologen profitieren, weil Praxen mit erheblichem Stützungsbedarf diesen in vielen Fällen mit Praxisbesonderheiten begründen konnten.Über die Antragsverfahren wurde nach Muntes Angaben für über 170 Kardiologen bislang zum ursprünglichen RLV-Volumen der Kardiologen von 18,2 Millionen Euro zusätzliches RLV-Volumen von 5,3 Millionen Euro bereitgestellt. Das entspreche einer Steigerung um 30 Prozent.

Es sei jedoch nicht möglich gewesen, das zusätzliche Honorar bereits mit der Sonderzahlung von Ende Juni auszuschütten. Die davon profitierenden Kollegen würden dieses Honorar daher erst mit der Restzahlung erhalten. Grund dafür seien die komplizierten Berechnungen, die sich aus den rund 15 000 Anträgen aus allen Arztgruppen zum RLV ergeben, und deren Auswirkungen auf die zur Verfügung stehenden Finanzmittel.

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