GKV-Finanzen 2014

Kassen erstmals ganzjährig im Defizit

Zum ersten Mal seit 2008 haben die Kassen mehr ausgegeben als sie eingenommen haben. Im Jahr 2014 steht ein Minus von einer Milliarde Euro zu Buche, wie der GKV-Spitzenverband bekannt gab.

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BERLIN. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes haben die Krankenkassen im Jahr 2014 eine Milliarde Euro mehr ausgegeben, als sie eingenommen haben.

Mit rund fünf Prozent sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich stärker gestiegen als die Einnahmen (plus drei Prozent). Als Folge entstand erstmals seit sechs Jahren ein Defizit von rund einer Milliarde Euro.

Allerdings verfügt das GKV-System noch über Reserven von insgesamt 29 Milliarden Euro, davon 12,6 Milliarden Euro beim Gesundheitsfonds und 16 Milliarden Euro bei den Einzelkassen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" im Vorgriff auf die in den nächsten Tagen vom Bundesgesundheitsministerium zu veröffentlichenden vorläufigen Finanzdaten der GKV berichtet.

Zum teil hohe Prämienzahlungen einzelner Kassen

Ursächlich für das Defizit sind auch einmalige Sondereffekte: etwa der von 16 auf sieben Prozent gesenkte gesetzliche Arzneimittelrabatt sowie teils hohe Prämienzahlungen einzelner Kassen an ihre Versicherten, die auf Überschüssen der Vorjahre beruhen.

Der Verband der Ersatzkassen (vdek), dessen Mitglieder allein auf ein Minus von 1,1 Milliarden Euro kommen, kritisiert die Ausgestaltung des Morbi-RSA, der den Ortskrankenkassen einen Überschuss von 420 Millionen Euro beschert habe.

In den vergangenen Jahren hatte die GKV Reserven angehäuft, die das Gesundheitsministerium noch im November auf rund 16 Milliarden Euro bezifferte. (HL)

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