Morbi-RSA

Kassen streiten über Risiken und Prävention

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BERLIN. Die Kritik von TK-Chef Dr. Jens Baas am Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) zieht Kreise.

Die TK betreibe entweder Desinformation, oder sie habe das Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung nicht verstanden, meldete sich der frisch gekürte Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, am Donnerstag zu Wort.

Litsch wandte sich dagegen, gesundheitliche Prävention und die Höhe der Zuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich zu verquicken.

Baas hatte in einer Pressemitteilung am Mittwoch beklagt, dass der Morbi-RSA kaum Anreize setze, sich um eine bessere Gesundheit der Versicherten zu kümmern.

Unterstützung für seine Positionen erhielt Baas vom Bundesverband der Innungskrankenkassen. "Der Morbi-RSA verringere Präventionsanreize", heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung.

"Das derzeitige Berechnungsverfahren für den Morbi-RSA wirkt einseitig zugunsten der morbiditätsstarken Kassen und berücksichtigt zu wenig Präventionsanreize", kritisierte IKK-Chef Hans Peter Wollseifer.

In seiner Replik betont Litsch, dass sich Prävention lohne. "Die AOK investiert am meisten von allen Kassenarten in Prävention. Und warum machen wir das? Weil es sich lohnt", sagte Litsch.

Die TK verschweige, dass gesunde Versicherte die besten Risiken seien. Kassen hätten also sehr wohl Anreize ihre Versicherten dabei zu unterstützen, möglichst gesund zu bleiben.

Das AOK-System mit seiner traditionell hohen Morbidität erhält nach Ansicht anderer Kassenarten überoproportional viel Geld aus dem Risikostrukturausgleich. (af)

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