"Keine Reform allein löst alle Probleme"

BERLIN (hom). Im Gesundheitswesen sind auch nach der Bundestagswahl im Herbst weitere Reformschritte nötig.

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"Wer meint, wir machen eine Gesundheitsreform und alle Probleme sind gelöst, irrt", erklärte Franz Knieps, Leiter der Abteilung für Krankenversicherung im Bundesgesundheitsministerium, auf einer Fachtagung des Bundesverbandes Managed Care (BMC). Der Verband vertritt rund 100 Unternehmen der Gesundheitswirtschaft.

Einen Systemwechsel im Gesundheitswesen schloss Knieps aus. Egal, welche Parteien nach der Bundestagswahl das Ruder in die Hand nehmen würden, "sie müssen sich auf den Pfaden bewegen, die die Reformer zuvor geschlagen haben". Und diese Pfade wiesen in Richtung einer "wettbewerblichen Ausgestaltung des Gesundheitswesens". Eine Aufgabe der kommenden Legislaturperiode sei es, die Finanzierungsbasis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu erweitern.

Mit Einführung des Gesundheitsfonds habe die Politik bereits "mehr Optionen" als nur die Erhöhung des Beitragssatzes, um in die Finanzen der GKV einzugreifen. Daneben bleibe das Ausschöpfen von Wirtschaftlichkeitsreserven eine "Daueraufgabe". Die Diskussion über Ärzte-Honorierung werde ebenfalls weitergehen. Unverständlich sei es, dass die Regierung verantwortlich gemacht werde, "wenn ein Arzt in Aachen nicht das Honorar des Vorjahres bekommt".

Der Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wassem betonte, im Zentrum der nächsten Gesundheitsreform müsse die Weiterentwicklung des GKV-Leistungskataloges stehen. Diesen auf Basisversorgung zu reduzieren, halte er für problematisch. "Schon heute gewährt die GKV Basisversorgung. Überflüssiges lässt sich kaum noch herausschneiden."

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