Kinder- und Jugendärzte wollen Krankheiten verhindern

WEIMAR (ras). Primäres Ziel von Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche wird es künftig sein, Krankheiten zu verhindern und nicht mehr - wie bislang - lediglich frühzeitig zu erkennen.

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Mit dieser neuen Früherkennungs-Strategie, die der primären Prävention Priorität gibt, ist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte beim 18. Deutschen Jugendmedizin-Kongress in Weimar vorgeprescht.

Sämtliche Vorsorgeuntersuchungen und insbesondere auch die Jugendgesundheitsberatungen seien unter diesem Aspekt überarbeitet worden, erklärte BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann vor den 500 Teilnehmern des größten Jugendmedizinkongresses in Europa.

Bisher, so Kongressleiter Dr. Uwe Büsching, würden zum Beispiel bei J 1 und J 2 lediglich bei den Impfungen vorausschauende Beratungen zur Primärprävention veranlasst.

"Medienabhängigkeit": 17.000 Neuerkrankungen pro Jahr

Neu werden nun die folgenden Themen verbindlich aufgenommen: Unfallprävention (Verkehr und Sport), Medienabhängigkeiten (Online-Medien und Computerspiele), Sexualität, Antikonzeption und HIV, Suchtmittelmissbrauch, die Bedeutung eines rauchfreien Umfeldes sowie Beratungen zum optimalen Sonnenschutz.

Speziell bei der J 2 für 17-Jährige soll zusätzlich die Ausbildungs- und Berufswahl sowie die Transition thematisiert werden.

Wie wichtig dieser Paradigmenwechsel ist, machte Büsching an einer einzigen Zahl deutlich: Derzeit gehe man pro Jahr bei der Diagnose "Medienabhängigkeit" von 17.000 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Das erfordert aus Sicht der Ärzte intensivierte Beratung.

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