Streit um Krankenhausfinanzierung dominiert die Eröffnung des Krankenhaustages

DÜSSELDORF (iss). Die Krankenhäuser fordern dringend Nachbesserungen bei der Reform der Krankenhausfinanzierung. Die vorgesehenen zusätzlichen Mittel reichten bei weitem nicht aus, beklagt der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Rudolf Kösters.

"Die Krankenhäuser sind es einfach leid, andauernd um eine ausreichende Finanzierung betteln zu müssen und lediglich als Kostenfaktor angesehen zu werden", sagte Kösters gestern bei der Eröffnung des 31. Deutschen Krankenhaustages. Die Kliniken bräuchten die Zusage, dass zusätzliche Leistungen voll finanziert würden, forderte er.

Zudem müsse die Politik dafür sorgen, dass die Krankenkassen die zusätzlichen Mittel ab Anfang 2009 zur Verfügung stellen und nicht erst nach mühseligen Verhandlungen einige Monate später. "Dann kommt die Hilfe zu spät für die Krankenhäuser, die unverschuldet in Not geraten sind", warnte Kösters.

Das Bundesgesundheitsministerium schaffe bereits die Voraussetzungen dafür, dass die Krankenkassen die Gelder "mit den Januar-Rechnungen" auszahlen, sagte Staatssekretär Dr. Klaus-Theo Schröder. "Die Situation in etlichen deutschen Krankenhäusern ist ernst, das bestreite ich nicht", betonte Schröder.

Das Reformgesetz werde eine deutliche Verbesserung bringen. "Ich halte die 3,5 Milliarden Euro für ein ausgewogenes Konzept für die Weiterentwicklung der Finanzierung der deutschen Krankenhäuser."

Der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Heinz Kölking forderte eine Aufnahme der Kliniken in das Konjunkturprogramm der Bundesregierung. "Warum investiert man jetzt nicht in die Strukturen des Gesundheitswesens?", fragte er. Das Ministerium habe entsprechende Vorschläge gemacht, berichtete Schröder. Der Regierung sei es aber darum gegangen, über die Zinshilfeprogramme einen Multiplikatoreneffekt zu erreichen und viele private Investitionen anzustoßen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Defizit bei Sozialversicherungen

Finanzminister Klingbeil sieht keine „deutlichen Beitragssatzsteigerungen“

Vertrag mit der TK

Neues Versorgungskonzept für Kinder mit Allergie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?

Lesetipps
Menschen aus Papier von Viren umgeben

© freshidea / stock.adobe.com

Immunologie

Leitlinie zu primären Immundefekten jetzt auf S3-Niveau

Mann fasst sich an seine Leber.

© airdone / stock.adobe.com

Männer anfälliger für Leberkrebs & Co.

Zirrhose: Männer schwächeln bei Leberkomplikationen