Notfallversorgung

Kliniken wollen Sicherstellung komplett

Klinikvertreter fordert generelle Übernahme der Notfallversorgung durch die Krankenhäuser.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Krankenhäuser gehen weiter auf Konfrontationskurs zu den niedergelassenen Ärzten. Da die Kliniken ohnehin den größten Teil der ambulanten Notfallversorgung übernehmen, sollte der Sicherstellungsauftrag für diesen Bereich auch komplett auf sie übergehen, forderte Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands.

"Die niedergelassenen Ärzte erledigen ihre Hausaufgaben nur mangelhaft", kritisierte Düllings im Vorfeld der Medizinmesse Medica. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates des Deutschen Krankenhaustages, der in der kommenden Woche während der Medica in Düsseldorf stattfindet.

"Wenn die Hauptlast bei den Kliniken liegt und die Patienten mit den Füßen abstimmen, muss die Sicherstellung auch bei den Kliniken liegen." Die niedergelassenen Ärzte hätten de jure den Hut auf, aber de facto leisteten die Kliniken den Notdienst.

Die Tatsache, dass die ambulante Notfallversorgung nicht neu geregelt wurde, bezeichnete Düllings als eine der zwei "wesentlichen Unterlassungssünden" der Krankenhausstrukturreform. Die andere sei die unterlassene Neuregelung der Investitionsfinanzierung.

"Diese Problempunkte gehören in die Wiedervorlage für die Bundestagswahl 2017 und die Landtagswahlen 2016 in fünf Bundesländern", sagte er. Grundsätzlich überwiegen aus seiner Sicht bei der Reform aber die positiven Aspekte.

Bereits am Montag haben die Krankenhausvertreter Gelegenheit zur Debatte mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Er kommt zur Eröffnung des Deutschen Krankenhaustages. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Personalisierte Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung