Abwahlanträge gescheitert

Köhler und Feldmann bleiben im Amt

Die Abwahlanträge gegen das Führungs-Duo der KBV sind in der Sonder-VV gescheitert. Einen Denkzettel haben Köhler und Feldmann dennoch von der Vertreterversammlung erhalten. Das nächste Ziel: Die KBV wieder auf Kurs bringen.

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BERLIN. Die Abwahlanträge gegen die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler und Regina Feldmann, sind gescheitert.

Gegen Köhler stimmten 25 Delegierte der Sonder-Vertreterversammlung der KBV am Freitag in Berlin, 31 sprachen sich für seinen Verbleib als KBV-Chef aus, vier enthielten sich.

Gegen KBV-Vize Regina Feldmann votierten 37 Mitglieder. Ihre 22 Pro-Stimmen bei einer Enthaltung verhinderten die für eine Abwahl erforderliche Zweidrittel-Mehrheit von 40 Stimmen.

"Beide Vorstände wurden im Amt bestätigt", sagte Stefan Windau, stellvertretender VV-Vorsitzende. Ein Traumergebnis hätten sie nicht erzielt. Vielmehr sei es ein Denkzettel und der klare Auftrag, dass sich der Vorstand zusammenraufen müsse, um gemeinsame Arbeit zu leisten.

Köhler per Telefon informiert

Feldmann zeigte sich "sehr zufrieden mit dem Ergebnis". Gleichwohl gebe es eine Lagerbildung in der KBV: "Die gilt es zu überwinden", räumte sie ein.

Die KBV müsse jetzt wieder auf Kurs gebracht werden. Sie wolle die Probleme ausräumen, die derzeit herrschten. Dafür brauche man jedoch Zeit und Ruhe.

Feldmann sprach zudem von einem Missverständnis: Die Hausärzte hätten die KBV nie spalten wollen. Es sei lediglich darum gegangen, die Interessen der Hausärzte besser dargestellt zu wissen.

Köhler selbst war im Gegensatz zu Feldmann nicht bei der VV anwesend, er befindet sich in Reha nach einem Herzinfarkt. Aus Kreisen fachärztlicher KBV-Vertreter hieß es, der KBV-Chef habe sich, nachdem er über das Abstimmungsergebnis telefonisch unterrichtet worden war, wider Erwarten "alle Optionen offen gelassen". Ein sofortiger Rückzug Köhlers vom Amt sei damit kein Thema mehr.

"Steilvorlage für die Politik"

Fachärztliche Vertreter wollen am 17. Januar weiter über die verfahrene Situation beraten, hieß es. Die Selbstblockade der KBV wird als "Steilvorlage für die Politik" gewertet.

Angeblich ist in Berlin bereits ein Vorschaltgesetz in Planung, in dem auch die im Koalitionsvertrag vorgesehene 50:50-Parität in den Gremien geregelt werden könnte.

Man gehe "mit dem alten Vorstand ins neue Jahr und sehe alt aus", lautete die sarkastische Selbstbeschreibung der Situation in der ärztlichen Selbstverwaltung.

In einem Schreiben an die Vorsitzenden der Vertreterversammlung hatte Köhler im Vorfeld der Sonder-VV seinen Rücktritt zum 1. Juli 2014 angeboten - für den Fall, dass auch Regina Feldmann ihr Amt zur Verfügung stellen würde. (af/fst/sun)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: KBV in Paralyse

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