Reha vor Pflege

Kommt der Systemwechsel?

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Grundsatz "Reha vor Pflege" steht als gesetzliche Vorgabe weiter nur auf dem Papier. Darauf weisen die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) hin. Im vergangenen Jahr sei bei 1,5 Pflege-Begutachtungen durch den Medizinischen Dienst nur in knapp 31.000 Fällen eine geriatrische Reha empfohlen worden.

Auf ihrem Jahreskongress vom 7. bis 10. September in Stuttgart wollen beide Verbände internationale Experten zu Wort kommen lassen.

Aus Sicht von Professor Ian Cameron, der in Sydney das John Walsh Centre for Rehabilitation Research leitet, gibt es auch in Deutschland Schwierigkeiten, "die Vorteile der geriatrischen Rehabilitation in effektive Maßnahmen zu übersetzen". Cameron, der in Stuttgart referieren wird, sieht in einer Reha im häuslichen Umfeld vielfach die beste Option.

Unterdessen hat Erwin Rüddel, pflegepolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, die Pläne bekräftigt, bei der Reha die Finanzierungsverantwortung neu zu ordnen. Im März hat der CDU-Bundesfachausschuss Gesundheit und Pflege in einem Positionspapier gefordert, die Reha von Pflegebedürftigen künftig bei den Pflegekassen anzusiedeln.

Umgekehrt sollten die Krankenkassen für die medizinische Behandlungspflege zahlen. Vorgeschlagen wurde, die Behandlungspflege im Pflegeheim solle künftig durch eine "pauschale Zahlung der GKV an die Pflegeversicherung finanziert werden".

Damit könnten die Pflegekassen mit jedem Monat Ausgaben vermeiden, in denen es gelingt, einen höheren Pflegegrad oder eine stationäre Unterbringung zu vermeiden, sagte Rüddel. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Diabetes und Depression

Duale Reha: „Ein Diabetes kann vielfältige Ängste auslösen“

Zwei Diagnosen in einer Reha

Diabetes kommt selten allein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung