Kompetenz-Wirrwarr bremst Palliativversorgung in Österreich

WIEN (ÄW/eb). Österreich ist von einer ausreichenden Versorgung im Hospizbereich weit entfernt. Diese Auffassung hat Monika Wild, Pflegeexpertin des Österreichischen Roten Kreuzes, im Vorfeld des Welthospiztages am 8. Oktober vertreten. "Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu sterben - mit kompetenter Betreuung und Begleitung. Zwei stationäre Hospize für ganz Österreich sind zu wenig", sagte Wild.

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Leider gebe es trotz intensiver Bemühungen noch immer keine gesicherte Finanzierung für stationäre Hospizeinrichtungen.

"Zuständigkeit und Finanzierung müssen klar zwischen Gesundheits- und Sozialbereich sowie den Sozialversicherungen geregelt und abgestimmt werden. Hospizfinanzierung muss in die Regelfinanzierung unseres Gesundheits- und Pflegesystems integriert werden", sagte Wild.

Rotes Kreuz will mehr mobile Hospizteams

"Das Einbeziehen der Angehörigen ist genauso unerlässlich, wie die Sorge um den Betroffenen selbst", so die Pflegeexpertin.

Außer dem Ausbau stationärer Hospize fordert das Rote Kreuz mehr mobile Hospizteams sowie Tageshospize. Auch hier gelte, dass eine finanzielle Absicherung durch die öffentliche Hand gewährleistet sein muss.

Rechtsanspruch auf Betreuung durch Hospiz-Palliativteams gefordert

Der Dachverband Hospiz Österreich hatte im vergangenen Jahr in einem Forderungskatalog das Recht auf Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich formuliert.

"Eine gute Grundversorgung und spezialisierte Hospiz- und Palliativeinrichtungen müssen für alle, die sie brauchen, in Österreich flächendeckend verfügbar sein", heißt es darin. Die Entwicklung in Österreich stagniert allerdings.

Gefordert wird in Österreich auch ein Rechtsanspruch auf Betreuung durch Hospiz-Palliativteams, der in der gesetzlichen Krankenversicherung verankert werden müsste.

Darüber hinaus müsse die Hospiz- und Palliativversorgung für alle Menschen, die sie brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar sein.

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