Kompromiss beim Honorar wieder auf der Kippe?

Acht KVen wollen offenbar Beschluss zu asymmetrischer Verteilung kippen.

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Auch aus dem Kassenlager kommt Widerstand gegen die asymmetrische Verteilung.

Auch aus dem Kassenlager kommt Widerstand gegen die asymmetrische Verteilung.

© SamSerif / fotolia.com

KÖLN (iss). Nach der KV Nordrhein wird auch die KV Westfalen-Lippe (KVWL) gegen die Kassenärztliche Bundesvereinigung und den GKV-Spitzenverband klagen. Die Klage richtet sich gegen die Vorgaben des Bewertungsausschusses für die Honorarverteilung im Jahr 2010.

"Die HVV-Quoten sind unserer Meinung nach willkürlich festgelegt worden", sagt der KVWL-Vorsitzende Dr. Ulrich Thamer der "Ärzte Zeitung". Die HVV-Quoten bestimmen, welcher Anteil der in einer KV erbrachten Leistungen vergütet wird. "Das ist eine wichtige Stellschraube zur Steuerung der regionalen Verteilung."

Westfalen-Lippe gehört zu den Verlierern der Honorarreform. Die für 2011 in Aussicht gestellte asymmetrische Verteilung der Honorarzuwächse sollte regionale Benachteiligungen zumindest abfedern. Dafür hatten die KVen ein Modell entwickelt. Dagegen machten jetzt aber acht KVen schon wieder mobil, berichtet Thamer. "Das KV-System kann unsere Probleme nicht lösen, wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen."

Es sei wieder offen, mit welchem Modell die KBV in die Sitzung des Bewertungsausschusses am 24. September geht, sagt er. Zudem komme auch aus dem Kassenlager Widerstand gegen die asymmetrische Verteilung. Die AOKen wollten offensichtlich dafür sorgen, dass der entsprechende Passus wieder aus dem Referentenentwurf der Bundesregierung verschwindet. "Die Klage ist ein Signal, um auf unsere Probleme aufmerksam zu machen", sagt Thamer.

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