Zucker, Fett und Salz

Konzept gegen Dickmacher bis Ende des Jahres

Ernährungsministerin wartet auf Vorschläge der Wirtschaft. Ziel sind "überprüfbare Selbstverpflichtungen".

Veröffentlicht:

BERLIN. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will Pläne für weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten voranbringen. Bis Anfang Juli solle die Wirtschaft konkrete Vorschläge dazu machen, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Bis Jahresende wolle sie dann ein Konzept für eine nationale Strategie vorlegen.

Im Fokus stehen sollen besonders für Kinder beworbene Lebensmittel, Produkte mit hohem Salzgehalt und stark gezuckerte Erfrischungsgetränke. Klöckner betonte: "Ich bin nicht die Geschmacks-Nanny der Nation." Angesichts des gesellschaftlichen Problems von Übergewicht gerade bei Kindern sei der Staat aber gefragt.

Gemeinsam mit der Branche und Verbraucherverbänden solle daher über Rezept-Änderungen gesprochen werden. Ziel sind nach früheren Angaben Selbstverpflichtungen, die aber auch überprüfbar festgelegt werden sollen. Geachtet werden solle zudem auf Machbarkeit und die Folgen gerade für das Handwerk.

Ein erster Anlauf für eine Reduktionsstrategie noch unter der alten großen Koalition hatte heftige Proteste der Wirtschaft ausgelöst. Manche Hersteller setzen aber bereits ähnliche Programme um.

Wie steht es um die Ernährung von Älteren?

In den Blick nehmen will Klöckner auch gesündere Ernährung bei älteren Menschen. Geplant sind zusätzliche Bildungsangebote und eine stärkere Forschungsförderung, etwa um Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krankheiten wie Demenz zu ergründen. Wie bei Kitas und Schulen sollten auch bei der Verpflegung in Seniorenheimen und bei "Essen auf Rädern" Ernährungsempfehlungen stärker beachtet werden.

Beim geplanten Tierwohllabel für Fleisch im Supermarkt mit drei Stufen will die Ministerin ebenfalls vorankommen. "Wichtig ist, dass wir anfangen." Nach einem Gesetzentwurf soll eine Verordnung mit den konkreten Kriterien erarbeitet werden. Dabei solle schon die Eingangsstufe "über dem gesetzlichen Standard liegen", wie das Ministerium auf eine FDP-Anfrage antwortete. In der Mittelstufe sollen Tieren "Außenklimareize" angeboten werden, die dritte Stufe setze "deutlich mehr Platz und Einstreu sowie Auslauf" voraus.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband forderte eine zügige Einführung des Labels. Der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff kritisierte, die für Landwirte nur freiwillige Kennzeichnung werde nicht für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Schweinen und Rindern sorgen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse