Depressionen

Kooperation mit Hausarztnetzen

Patienten mit Depressionen sollen im Rahmen eines Modellprojekts früher erkannt werden.

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BERLIN/POTSDAM. Mit einem hausarztbasierten Versorgungsansatz will die AOK Nordost die Früherkennung von Depressionen voranbringen. Dazu hat sie im April ein auf drei Jahre angelegtes Modellprojekt mit drei Hausarztnetzen in Berlin und Brandenburg gestartet, mit denen die Kasse bereits kooperiert. Im Juni soll das Projekt auf ein weiteres Hausarztnetz in Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt werden.

"Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf gesehen und deshalb gemeinsam mit anderen AOKs und unter Einbindung universitärer Partner einen entsprechenden Versorgungsvertrag entwickelt", sagt Pramono Supantia, Unternehmensbereichsleiter im Bereich Versorgung der AOK Nordost. Der Vertrag zielt darauf, Patienten mit leichter bis mittelschwerer Depression niedrigschwellig zu betreuen. Er sieht vor, dass Betroffene schneller in Behandlung kommen. So sollen ihnen unnötige somatische Behandlungen und Therapien erspart bleiben und eine Chronifizierung der Erkrankung vermieden werden.

Hausärzte erhalten dazu eine spezielle Schulung. Auch eine Praxismitarbeiterin wird extra geschult. Dann soll die Hausarztpraxis den Patienten neben der Diagnostik und Beratung des Patienten in regelmäßigem Abstand ärztliche Gespräche und ein sogenanntes Therapiemonitoring anbieten. Für das Monitoring sind regelmäßige Telefonate zwischen der speziell geschulten Praxismitarbeiterin und dem Patienten vorgesehen. Patienten können zudem das therapieunterstützende Online-Selbsthilfeprogramm MoodGYM nutzen.

Wenn die Behandlung beim Hausarzt nicht ausreicht oder wenn der Zustand des Patienten sich verschlechtert, erhalten Patienten eine psychotherapeutische Kurzintervention im Centrum für Gesundheit (CfG) der AOK Nordost. Reicht auch das nicht, wird der Patient in die psychotherapeutische Regelversorgung weitergeleitet. (ami)

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