Kritik an MDK in Bayern geht in nächste Runde

MÜNCHEN (sto). Vor Prüforgien der Kassen bei den Krankenhäusern in Bayern hat der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Otto Bertermann, gewarnt.

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Auch die Klinik-Kompetenz-Bayern, ein Zusammenschluss von Krankenhäusern vor allem aus dem Norden Bayerns, wehrt sich gegen den Vorwurf des Abrechnungsbetrugs.

Er sei verwundert über immer wiederkehrende Vorwürfe der Kassen, dass die bayerischen Krankenhäuser systematisch zu hohe Rechnungen stellen würden, erklärte Bertermann in einer ersten Reaktion auf eine Pressekonferenz der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) in München.

BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein hatte dort Behauptungen zurückgewiesen, jede zweite Krankenhausrechnung in Bayern sei falsch.

"Selbstverständlich bin ich für eine sachgerechte Kontrolle im Gesundheitswesen. Aber man muss sich fragen, ob es sinnvoll ist, wenn die etwa 300.000 Prüfungen rund 265 Vollzeitkräfte mit 450.000 Stunden im Jahr in Anspruch nehmen, die auf den Stationen dringend für die Pflege gebraucht würden", erklärte Bertermann.

Es wäre besser, wenn die Prüfungen nicht vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), sondern von einer neutralen Stelle vorgenommen würden.

"Ich frage mich, ob Unabhängigkeit gewährleistet werden kann, wenn die Finanzierung des MDK durch die Kassen erfolgt", sagte Bertermann.

Der Vorstand der Klinik-Kompetenz-Bayern, Dr. Alexander Schraml, erklärte, es sei höchste Zeit, sich gemeinsam mit der BKG gegen die schweren und haltlosen Vorwürfe zu wehren.

Auch seine Organisation werde mehr als 100 Klagen gegen unberechtigte Rechnungskürzungen der Krankenkassen einreichen.

Strittig seien in der Regel Abweichungen bei der Beurteilung der stationären Behandlungsnotwendigkeit (primäre Fehlbelegung) oder Überziehungen der Verweildauer bei stationären Fällen (sekundäre Fehlbelegung), erklärte Schraml.

Im Kern gehe es dabei um einen ökonomischen Interessenskonflikt und keinesfalls um Betrug.

Ein Im-Nachhinein-Prüfen und -Beurteilen einzelner Behandlungsschritte durch den MDK sei nicht patienten- und sachorientiert, erklärte Dr. Manfred Hausel, Ärztlicher Direktor der Kliniken Nordoberpfalz.

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