Kommentar
Kummer-Adresse für Patienten
Sie hat "in Einzelfällen einiges bewegen können", bilanziert die Berliner Patientenbeauftragte Karin Stötzner nach vier Jahren Amtszeit. Doch noch immer ist sie bundesweit die einzige Patientenbeauftragte eines Landes.
Im Gegensatz zu ihrer Amtskollegin auf Bundesebene ist Stötzner näher dran am konkreten Versorgungsgeschehen als an der Politik. Das mag zum Teil daran liegen, dass sie eine maßgebliche Stellung in der Berliner Selbsthilfeszene einnimmt. Zum größeren Teil liegt es aber sicher am Zuschnitt ihres Amtes, das die Berliner Gesundheitssenatorin als "wichtiges Element des gesundheitlichen Verbraucherschutzes" bezeichnet.
Hundert Anfragen pro Monat gehen im Büro der Berliner Patientenbeauftragten ein. Diese große Zahl ermöglicht zum einen eine realitätsnahe Abbildung der größten Versorgungsprobleme in der Hauptstadt. Denn aus keiner anderen Region ist so genau bekannt, was Patienten umtreibt. Zum andern zeigt sie, dass die Patientenbeauftragte im Bewusstsein der Bevölkerung fest verankert ist.
Auch in der Selbstverwaltung spielt sie eine wichtige Rolle. Denn Beschwerden leitet sie weiter an die betroffenen Institutionen und sucht mit ihnen Lösungen. So kann eine Patientenbeauftragte etwas bewirken.
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