KV Westfalen-Lippe

Kurs auf die Konvergenz

KV-Vize Nordmann sieht bei der Angleichung der Honorare an den bundesweiten Durchschnitt Erfolge. Eine klassische Nachvergütung gebe es aber nicht.

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DORTMUND. Der lange Kampf der KV Westfalen-Lippe (KVWL) für eine Angleichung der Honorare ihrer Mitglieder an den bundesweiten Durchschnitt hat sich gelohnt. Davon zeigt sich der 2. Vorsitzende der KVWL Dr. Gerhard Nordmann angesichts der Ende vergangenen Jahres abgeschlossenen Honorarverhandlungen für 2017 und 2018 überzeugt.

Von dem Plus von knapp 116 Millionen Euro, das die KVWL mit den Kassen für das Jahr 2017 ausgehandelt hat, entfallen 62 Millionen Euro auf die Konvergenz, berichtete Nordmann bei der Vertreterversammlung in Dortmund. Entscheidend sei, dass diese 62 Millionen Euro sockelwirksam sind, und schon die Vergütung für 2018 auf ihnen aufbaue. "Das macht dieses Honorarplus für uns alle so viel wertvoller, als es die in den vergangenen Jahren nur punktuell zugestandenen Arzneimittel-Boni waren."

Mit den 62 Millionen Euro sei das Maximalziel nicht erreicht worden, gestand er ein. "Wir haben deutlich aufgeholt, aber wir haben die besser ausgestatteten KVen noch nicht eingeholt." Das wäre angesichts der Rahmenbedingungen auch nicht möglich gewesen. Im Vergleich zu den anderen anspruchsberechtigten KVen hat die KVWL nach Ansicht von Nordmann allerdings einen vergleichsweise guten Abschluss erreicht.

Die Ärzte, die sich Hoffnung auf ein "deftige Nachvergütung" gemacht haben, musste der KVWL-Vize allerdings enttäuschen. Es werde keine klassische Nachvergütung in Form einer Einmalzahlung geben, sagte er.

Da die KVWL manche Honorarsteigerungen wie die Erhöhung des Orientierungspunktwertes bereits antizipieren konnte, sind sie schon in den ersten zwei Quartalen 2017 über höhere Regelleistungsvolumina gemäß dem Honorarverteilungsmaßstab an die Ärzte geflossen.

Bei der Abrechnung für das dritte Quartal ist nach Nordmanns Angaben dann der volle Zuwachs durch die Konvergenz weitergegeben worden. Die Mitglieder hätten das in erhöhten Regelleistungsvolumina und Quoten auch erkennen können, betonte er. "Viele schauen sich die Abrechnungsbescheide aber gar nicht an und bemerken es nicht." Es bleibt ein Rest von knapp zehn Millionen Euro. Er soll in den kommenden Quartalen an die Ärzte gehen.

Mit dieser Art der Verteilung ist nach seiner Ansicht ein Anliegen erfüllt worden, mit dem die KVWL auf dem Weg zur Konvergenz immer argumentiert habe: Durch die spürbar erhöhten Regelleistungsvolumina könnten nun in Westfalen mehr Leistungen für die Versicherten der Kassen abgerechnet werden. "Die Grenze, an der unseren Kolleginnen und Kollegen das Honorar abgeschnitten wurde, obwohl sie notwendige Leistungen für ihre Patienten erbrachten, ist nach oben verschoben worden", sagte Nordmann. (iss)

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