Vertreterversammlung

LÄK Baden-Württemberg: Patientenbedürfnisse vor Kommerzialisierung

Die LÄK Baden-Württemberg will in Kliniken weg von jeglicher Kommerzialisierung. Stattdessen soll sich die Klinikreform an Bedürfnissen der Patienten und des medizinischen Personals orientieren.

Veröffentlicht:
Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert mehr „gesunden Menschenverstand“ beim Umbau des Systems. (Archivbild)

Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg fordert mehr „gesunden Menschenverstand“ beim Umbau des Systems. (Archivbild)

© Landesärztekammer Baden-Württemberg

Stuttgart. Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer Baden-Württemberg hat am Wochenende gefordert, die Krankenhausplanung konsequent an den Bedürfnissen der Patienten auszurichten und sie vom Profit-Denken bestmöglich zu befreien.

Bei den aktuell ausgearbeiteten Eckpunkten für die Krankenhausreform spielten kommerzielle Belange und Marktmechanismen noch immer eine zu große Rolle, heißt es in einer Mitteilung der LÄK zur Vertreterversammlung.

„Eine Reform und Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft begrüßen wir ausdrücklich. Aber trotz aller Anstrengungen ist das Grundproblem der Kommerzialisierung mit den vorgeschlagenen Änderungen immer noch nicht beseitigt“, wird Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, in der Mitteilung zitiert. So bliebe bei den aktuellen Reformplänen das Fallpauschalensystem zu 40 Prozent erhalten. Durch das unveränderte Gesamtbudget bestehe weiterhin die Notwendigkeit, möglichst viele Patienten „durch das System zu schleusen“. Auch die Vorhaltefinanzierung sei im Rahmen von Pauschalen geplant anstatt kostendeckend.

Kammer fordert Umdenken

Für eine nachhaltige Reform sei die Hinwendung zu echter Daseinsvorsorge mit einer Bedarfsplanung und „einer Finanzierung dessen, was notwendig und für die Patienten von Vorteil“, heißt es in der Mitteilung weiter. Wo welches Krankenhaus gebraucht wird, dürfe nicht allein vom wirtschaftlichen Erfolg abhängen. Außerdem müsse das medizinische Personal „ohne Zwänge und Hemmnisse seiner Arbeit auf höchstem professionellen Level nachgehen“ können.

Kammerpräsident Dr. Miller fasst laut Mitteilung zusammen: „Der Staat sollte die Chance wahrnehmen, nun in den Umbau eines Systems zu investieren, das auf gesundem Menschenverstand fußt und aus medizinischen Aspekten heraus erfolgversprechend ist.“ (ger)

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