Senat soll Finanzierung stemmen

Langes Warten auf Kinder-Psychotherapie: Linke in Hamburg für Gruppenangebote

Kinder und Jugendliche waren durch Corona besonders belastet. Das zeigt sich auch bei den psychischen Erkrankungen. Doch die Wartezeiten für einenTherapieplatz sind lang. Die Linke in Hamburg fordert Konsequenzen.

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Hamburg soll niedrigschwellige Therapieangebote für Kinder und Jugendliche finanzieren. Das fordert die Linke.

Hamburg soll niedrigschwellige Therapieangebote für Kinder und Jugendliche finanzieren. Das fordert die Linke.

© Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Hamburg. Die Nachfrage nach Psychotherapien für Kinder und Jugendliche ist in Hamburg nach der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Die Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind damit länger geworden. Die Linke in Hamburg fordert vom Senat Gegenmaßnahmen.

Laut einer Umfrage der Psychotherapeutenkammer Hamburg gaben fast zwei Drittel von 129 Mitgliedern an, gegenüber 2022 eine um durchschnittlich gut 36 Prozent erhöhte Nachfrage zu verzeichnen. Als häufigste Gründe für die Zunahme psychischer Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen wurden Angststörungen, Depressionen und Essstörungen genannt.

Stadtstaat soll niedrigschwellige Angebote ermöglichen

Mehr als die Hälfte der Befragten berichtete von verlängerten Wartezeiten: Lag sie vor der Pandemie im Schnitt noch bei 16,5 Wochen, hat sich die durchschnittliche Wartezeit der Umfrage zufolge inzwischen auf 32,8 Wochen nahezu verdoppelt. Die Kammer hatte die Online-Befragung im November 2023 durchgeführt.

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Angesichts der Zahlen fordert die Linke in der Bürgerschaft Konsequenzen. „Um Kinder und Jugendliche im Umgang mit Krisen zu unterstützen, finanzieren andere Bundesländer unterschiedliche niedrigschwellige therapeutische Angebote“, sagte die Gesundheitsexpertin der Fraktion, Olga Fritzsche. „Das sollte Hamburg auch tun.“

Linke sieht KV ebenfalls in der Pflicht

Deshalb fordert die Linke in einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung in der kommenden Woche vom rot-grünen Senat die Finanzierung gruppentherapeutischer Angebote für Kinder und Jugendlichen und begleitend für deren Eltern, auch für solche Fälle, in denen noch keine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde.

Zudem solle der Senat bei der Kassenärztlichen Vereinigung darauf hinwirken, dass diese Angebote auch von den Therapeuten abgerechnet werden können. „So kann die Wartezeit bis zu einer Therapie reduziert und behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen vorgebeugt werden“, sagte Fritzsche. (dpa)

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