Pflegeversicherung

Lauterbach will paritätisch finanzierte Vollkasko

Professor Karl Lauterbach (SPD) fordert, die Pflegeversicherung zum Vollkaskoangebot zu machen. Damit wären Arbeitgeber an den Heimkosten beteiligt.

Veröffentlicht:
Will die Vollkasko-Pflegeversicherung: Prof. Karl Lauterbach.

Will die Vollkasko-Pflegeversicherung: Prof. Karl Lauterbach.

© Wolfgang Kumm / dpa

BERLIN. SPD-Fraktionsvize Professor Karl Lauterbach hat angekündigt, die Pflegeversicherung in der nächsten Wahlperiode zu einer "paritätisch finanzierten Vollkaskoversicherung" ausgestalten zu wollen.

Der "Berliner Morgenpost" sagte er: "Die Versicherten sollen zu einem frühen Zeitpunkt wählen können, ob sie etwas höhere Beiträge zahlen, um später alle Pflegekosten erstattet zu bekommen."

Arbeitgeber an Heimkosten beteiligen

Arbeitgeber wären somit an den zusätzlichen Heimkosten beteiligt. Hintergrund sind die hohen Zuzahlungen, die Pflegebedürftigen in einem Heim aus eigener Tasche leisten müssen.

Wie sein Büro auf Anfrage mitteilte, sei die genaue Ausgestaltung der Forderung noch unklar. Aktuell könnten weder die Höhe des Versicherungsbeitrags noch der genaue Zeitpunkt seines Einzugs genannt werden.

Klar sei jedoch, dass die Entscheidung zu einem frühen Zeitpunkt erfolgen müsse und nicht erst kurz vor Beginn der Pflegebedürftigkeit.

Kosten je nach Bundesland sehr verschieden

Der Betrag, den Pflegebedürftige für einen Heimplatz zahlen müssen, unterscheidet sich nach einer Studie des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV) beträchtlich. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser bei 1696 Euro pro Monat. Nordrhein-Westfalen steht mit 2163 Euro an der Spitze, Mecklenburg-Vorpommern mit 1103 Euro pro Monat am unteren Ende.

In die Zuzahlungen eingerechnet sind Pflegekosten, die nicht von der Pflegeversicherung übernommen werden, dazu Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie weitere Teilbeträge.

So sind die hohen Kosten in NRW auch darin begründet, dass die dortigen Heimbetreiber meist an Tarife gebunden sind, anders als in Norddeutschland, wo die privaten Arbeitgeber dominieren.

Unterschiedlich hoch fallen auch die Zuzahlungen zu den Pflegekosten aus. Thüringen hat hier mit 225 Euro den niedrigsten Betrag, das Saarland mit 869 Euro den höchsten. (wer)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

10-Jahres-Bilanz

Verdienst in Gesundheit und Pflege steigt deutlich

DGIM-Kongress 2025

Gesund im Beruf? Warum das Pflege und Ärzten zunehmend schwerfällt

Kommentare
Jörg Dähn 07.08.201716:41 Uhr

Die Bombe für die Lohnnebenkosten.

"SPD-Fraktionsvize Professor Karl Lauterbach hat angekündigt, die Pflegeversicherung in der nächsten Wahlperiode zu einer "paritätisch finanzierten Vollkaskoversicherung" ausgestalten zu wollen." Das heisst, jeder Arbeitnehmer wird für den Arbeitgeber entsprechend teurer oder bekommt weniger Gehalt, denn man kann den erwirtschafteten Euro nur einmal ausgeben - für den Arbeitnehmer, der dann selber anspart, oder für die Pflegekasse . . . Was das für betriebs- und volkswirtschaftliche Folgen hätte, dass rechnen die armen Büromitarbeiter vom Klabauterbach whs. gerade noch aus und danach verschwindet die Idee bis nach der Wahl im Giftschrank.

"Mao Tse Tung war bei uns nie so n Thema
Mutter sagt, "Politiker die kommen und gehen ma"

Nordisch by Nature, Fettes Brot

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Komplexe Herausforderung in der Arztpraxis: Reflux und Husten

Sie fragen – Experten antworten

FSME: Warum gilt in der Schweiz ein längeres Auffrisch-Intervall?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung