Facharztversorgung
Lauterbachs Sonderbudget erntet Kritik

Neue Patienten aufzunehmen, soll sich für Ärzte mehr lohnen – dank eines Sonderbudgets: Was SPD-Politiker Lauterbach mit seinen Plänen konkret meint, bleibt unklar.
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BERLIN. Bevor am Wochenende die koalitionsinternen Beratungen über ein Versorgungsgesetz fortgesetzt werden sollen, hat der SPD-Fraktionsvize der SPD, Professor Karl Lauterbach, Staub aufgewirbelt. Er wolle ein Sonderbudget für Erstkontakte zwischen Patienten und Fachärzten auflegen, um Wartezeiten für Neuaufnahmen bei Fachärzten abzubauen, hatte Lauterbach am Mittwoch in Berlin angekündigt.
Gleichzeitig erteilte er dem KBV-Vorschlag eine Absage, die haus- und fachärztlichen Grundleistungen aus der Budgetierung zu nehmen. "Das ist der Gassen-Vorschlag. Den werden wir nicht umsetzen", sagte Lauterbach. Damit werde die aktuelle Fehlversorgung nur besser bezahlt. Dr. Andreas Gassen ist der Vorstandsvorsitzende der KBV.
Der Vorstand des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, rechnet ebenfalls nicht mit einem Erfolg für die Ausbudgetierung der Grundleistungen. Was Lauterbach angeregt habe, sei erklärungsbedürftig.
"Ich kann mir vorstellen, dass es dafür einen Ausnahmekatalog geben wird, gegen den das Interoperabilitätsverzeichnis der gematik dünn aussieht", sagte Weigeldt der "Ärzte Zeitung". Wenn es für das Sonderbudget eine ungedeckelte, extrabudgetäre Vergütung gebe, gehe die indirekt auch zu Lasten der Hausärzte. (af)