Kommentar zum IV-Plan

Leider für die Schublade

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:

Die Integrierte Versorgung (IV) wird als ein möglicher Masterplan für die Versorgung der Zukunft gefeiert. Eine Zusammenarbeit über alle Sektoren hinweg soll die nahtlose Versorgung von chronisch Kranken zwischen Praxis und Klinik möglich machen.

Die Realität sieht jedoch anders aus. Nach einem Boom der Verträge noch vor einigen Jahren herrscht jetzt Stagnation. Die Anschubfinanzierung machte es möglich, dass Kassen das Wagnis schneller eingegangen sind.

Doch seit 2009 fließt kein Startgeld mehr, und vom einstigen Rausch sind nur Kopfschmerzen geblieben: Ohne Anschubprämie ist es trotz überlaufender Sparschatullen schwierig, Kassen von IV-Verträgen zu überzeugen. Verbände versuchen nun, dieser Versorgungsform wieder Leben einzuhauchen.

Der neueste Vorschlag: Disease-Management-Programme und IV sollen zusammengeführt werden. Ein Gutachten bescheinigt die Machbarkeit des Vorhabens. Das Projekt bietet die Chance, die Verträge nicht wie bisher vom Geldfluss, sondern vom Patientennutzen her zu denken.

Kassen, beteiligte Ärzte in Klinik und Praxis und Patienten würden von einer verbindlich vorgesehenen Evaluation profitieren. Schade, dass das Vorhaben so kurz vor der Wahl vermutlich schnell wieder in den Schubladen verschwindet.

Lesen Sie dazu auch: DMP und IV: Aus zwei mach' eins?

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