Lieferengpässe bei Arzneimitteln

Macron will mehr Medikamente in Frankreich herstellen lassen

Die Produktion von etwa 50 essenziellen Medikamenten, bei denen Frankreich stark von Importen aus nicht-europäischen Ländern abhängt, soll wieder nach Frankreich verlegt werden.

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Champagne. Im Kampf gegen Medikamentenengpässe will Frankreich verstärkt auf Produktion im eigenen Land setzen. Für etwa 50 essenzielle Medikamente, bei denen man stark von Importen aus nicht-europäischen Ländern abhänge, wolle man die Herstellung des pharmazeutischen Rohstoffs oder des Endproduktes nach Frankreich verlegen, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Dienstag beim Besuch eines pharmazeutischen Labors in Champagne. Konkret geht es um das Schmerzmittel Morphin und mehrere Medikamente zur Behandlung von Krebs.

In den kommenden Wochen würde die Herstellung von 25 dieser Arzneimittel bereits nach Frankreich gebracht beziehungsweise ihre Produktion dort erhöht werden. Frankreich will Macron zufolge zudem eine Liste von 450 notwendigen Medikamenten erstellen, bei denen die Versorgung unbedingt sichergestellt werden muss.

Auch Deutschland will mit Neuregelungen gegen Lieferengpässe von Medikamenten vorgehen. Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sehen vor, Herstellern zu ermöglichen, höhere Abgabepreise für Kindermedikamente in Deutschland zu verlangen, so dass sich Lieferungen nach Deutschland mehr lohnen. Grundsätzlich ist bei wichtigen Medikamenten auch eine Pflicht zur mehrmonatigen Lagerhaltung vorgesehen. Bei Antibiotika sollen Hersteller, die Wirkstoffe in Europa produzieren, stärker zum Zug kommen. (dpa)

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