Telefoninterviews statt Hausbesuche

Medizinischer Dienst überarbeitet Richtlinien zur Pflegebegutachtung

In bestimmten Fällen sind künftig telefonische Pflegebegutachtungen der Prüfdienste als Alternative zum Hausbesuch möglich. Das Instrument hatte sich in der Corona-Pandemie bewährt.

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Berlin. Der Einsatz von Telefoninterviews in der Pflegebegutachtung hat sich nach Angaben des Medizinischen Dienstes Bund (MD) bewährt.

„Die Möglichkeit, strukturierte Telefoninterviews bei Höherstufungsanträgen und Wiederholungsbegutachtungen einzusetzen, ist ein erster wichtiger Schritt, um das gestiegene Begutachtungsaufkommen bewältigen zu können“, sagte MD-Vize Carola Engler am Freitag.

Der Einsatz des Telefoninterviews trage dazu bei, trotz steigender Begutachtungszahlen und Fachkräftemangel eine zeitnahe Pflegebegutachtung sicherzustellen, erklärte der MD. In den Jahren 2016 bis 2022 sei die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland von rund 3,1 Millionen auf mehr als fünf Millionen gestiegen.

Dadurch hätten sich auch die Auftragseingänge bei den Medizinischen Diensten erhöht – sie stiegen den Angaben zufolge von 1,8 Millionen auf 2,6 Millionen im vergangenen Jahr.

Antwort auf steigende Begutachtungszahlen

Grundlage für die Überarbeitung der Pflegebegutachtungs-Richtlinien des MD ist das im Sommer 2023 in Kraft getretene Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz. Bereits zuvor hatten die Prüfdienste eine pflegewissenschaftliche Studie an den Universitäten Bielefeld und Osnabrück beauftragt. Die Ergebnisse seien in die Überarbeitung der Begutachtungs-Richtlinien eingeflossen. Die neuen Richtlinien sollen an diesem Samstag (18. November) in Kraft treten. (hom)

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