Neues Qualitätsinstitut

Messung von Qualität soll Ärzte-Job sein

Kammer, KV und Klinikgesellschaft sind Träger der neuen Einrichtung im Norden. So sollen Doppelstrukturen vermieden werden.

Veröffentlicht:

BAD SEGEBERG. Ärztekammer, KV und Krankenhausgesellschaft haben das "Institut für Ärztliche Qualität in Schleswig-Holstein" gegründet.

Damit haben die drei Organisationen eine sektorenübergreifende Struktur geschaffen, die unterstreichen soll, dass Messung und Beurteilung der Qualität ärztlichen Handelns primär in ärztliche Hand gehören.

Die Träger halten dies für wichtig, damit Daten und Ergebnisse aus der Qualitätssicherung für eine externe Aufarbeitung und Veröffentlichung und damit eine Basis für einen öffentlichen Diskurs bereitstehen.

Ärzte benötigen diese Daten nach Überzeugung der gleichberechtigten Gründer für eine vergleichende Analyse von Stärken und Schwächen, um gezielte Maßnahmen zur Versorgungsverbesserung ergreifen zu können. Damit versteht sich das Institut als Dienstleister von Professionellen und Patienten zugleich.

Die drei Organisationen haben sich zur gemeinsamen Gründung entschlossen, um doppelte Strukturen zu vermeiden. Auch werden über diesen Weg weniger Ärzte für die zu besetzenden Auswertungskommissionen benötigt.

"In Sachen Qualität in der Medizin wird es in Zukunft einen Ansprechpartner in Schleswig-Holstein geben - egal, ob es um ambulante oder stationäre Versorgung geht.

Die Qualität ärztlichen Handelns am Patienten ist nicht nach Sektoren teilbar. Die Hauptrepräsentanten der Anbieter ärztlicher Leistungen haben sich konsequenterweise zusammengetan", sagte Dr. Carsten Leffmann.

Der ärztliche Geschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein ist wegen seiner Erfahrung im Qualitätsmanagement zum Interims-Gründungsgeschäftsführer des Instituts berufen worden.

Die Expertise der Träger soll vor allem für Verfahren mit sektorübergreifenden Ansätzen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, den sektorenübergreifenden ärztlichenAustausch über Fragen der Behandlungsqualität zu erweitern - bislang erfolgt die Qualitätsbetrachtung im Gesundheitswesen streng nach Sektoren getrennt.

Eine erste Aufgabe des Instituts wird sein, Meldungen von Ärzten und Kliniken über die vorgenommenen Behandlungen auszuwerten.

Perspektivisch können Qualitätssicherungsverfahren auch etwa bei telemedizinischen Verfahren vor ausgewählten Operationen zum Einsatz kommen. Welche Projekte das Institut zur Bearbeitung annehmen wird, soll ein Lenkungsausschuss entscheiden. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vergütung in Schwerpunktpraxen

So reagieren Diabetologen auf die Vorhaltepauschale

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Datenbankstudie

Schützt der Erholungsschlaf am Wochenende vor Demenz?

Lesetipps
Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

Eine junge Frau spült ihre Nase zu Hause mit Kochsalzlösung unter Verwendung einer Nasendusche.

© Anastasiia / stock.adobe.com

Pilotstudie

Nasenduschen bei Schnupfen: Mit dem Neti Pot Antibiotika einsparen?

Viele bunte Tabletten liegen auf einem Tisch.

© Rong / stock.adobe.com

Tablette ohne aktiven Wirkstoff

Offenes Placebo könnte Lebensqualität bei Migräne verbessern