Kommentar

Mindestmengen vor dem Abschuss

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Nach dem Urteil des Landessozialgerichts Brandenburg steht das Konzept der Mindestmengen als Instrument der Qualitätsicherung auf der Kippe. Auch aus der Sicht des Gemeinsamen Bundesausschusses legt das Gericht so hohe Maßstäbe an den Nachweis der Tauglichkeit und Nachvollziehbarkeit bei der Festlegung von Mindestmengen, dass sie wohl unerfüllbar werden.

Seit Anbeginn war das Instrument umstritten. Selbst wenn es einen Zusammenhang zwischen steigender Leistungsmenge und Leistungsqualität gibt - was allerdings nicht durchgängig der Fall ist - so bleibt die konkrete Mindestmenge immer umstritten, weil ihr der Makel der Willkür anhaftet.

Ferner: In dünner besiedelten ländlichen Regionen und Flächenstaaten führen Mindestmengen zwangsläufig zur Unterversorgung mit speziellen Leistungen.

Tatsächlich ist Qualitätsmessung sehr viel komplexer, vor allem in der Hochleistungsmedizin. Dabei kommt es vor allem auf die Organisation und das Zusammenwirken hochspezialisierter Teams an. Die Daten zeigen, dass bei unterdurchschnittlichen Leistungsmengen überdurchschnittliche Qualität produziert werden kann - vice versa. Auch für den GBA sollte Evidenzbasierung gelten.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Mindestmengen landen in Kassel

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesundheitspolitik im Rückspiegel

„Das war ein schwieriges Jahr“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?