Pflegeassistenzgesetz
„Ministeriale Falschdarstellung“: AGVP-Chef Greiner watscht Paus und Lauterbach ab
Das Pflegefachassistenzgesetz soll die Vergütung für Auszubildende regeln. Der Arbeitgeberverband Pflege betont: Private Anbieter zahlten längst Ausbildungsvergütungen. Verbandschef Greiner wird ziemlich deutlich.
Veröffentlicht:Berlin. Unbezahlte Ausbildung? Von wegen! Der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), Thomas Greiner, verwahrt sich gegen die Behauptung, 50 Prozent der Auszubildenden im Bereich der Pflegeassistenz blieben unbezahlt. „Angehende Pflegeassistentinnen und -helfer erhalten immer eine Ausbildungsvergütung – zumindest bei privaten Pflegeunternehmen“, sagte Greiner am Donnerstag.
„Welche Auszubildende arbeitet heute noch ohne Gehalt? Die Behauptung, 50 Prozent der Auszubildenden blieben unbezahlt und diese Lücke würde durch das Gesetz geschlossen, ist schlicht falsch“, so der AGVP-Chef.
Die „ministeriale Falschdarstellung“ sei nur ein „billiger Versuch der Profilierung“. Die gehe „auf Kosten potenzieller Auszubildender“ und „auf Kosten der gesamten Pflegebranche“, kritisierte Greiner – und adressierte damit Karl Lauterbach (SPD) und Lisa Paus (Grüne).
„Geht auf Kosten potenzieller Auszubildender“
Der Gesundheitsminister und die Familienministerin zeichnen verantwortlich für den Entwurf für das Pflegeassistenzgesetz. Der Entwurf war kürzlich vom Bundeskabinett abgesegnet worden. Bisher gibt es 27 verschiedene Pflegeassistenzausbildungen in den Ländern. Der föderale Flickenteppich soll ab 2027 eingerollt und durch eine bundeseinheitliche Assistenzausbildung abgelöst werden.
Der Arbeitgeberverband erklärte, Gesundheitsministerium und Familienministerium behaupteten in einer gemeinsamen Pressemitteilung, nur 50 Prozent der Azubis zur Pflegeassistenz erhielten bis dato eine Ausbildungsvergütung.
Wörtlich steht in der Mitteilung der Ministerien, die auf den 4. September datiert ist: „Die Auszubildenden erhalten einen Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung. Bisher erhalten nur rund die Hälfte der Auszubildenden eine Vergütung.“ (hom)