"Mit der Perspektive bekommen wir keinen Nachwuchs"

KÖLN (iss). Die nordrhein-westfälischen Ärzte fühlen sich von der Politik allein gelassen. Sie kritisieren, dass die von ihnen angestrebte bundesweite Angleichung der ambulanten ärztlichen Vergütung im Versorgungsstrukturgesetz keine Erwähnung findet. Ihren Kampf für eine gerechtere Verteilung der Mittel werden sie aber fortsetzen, kündigten die KVen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe (KVWL) an.

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Die beiden KVen hätten bis zum letzten Tag des Gesetzgebungsverfahrens gekämpft und Parlamentariern die Sachlage aufgezeigt, sagte der Vorsitzende der KVWL Dr. Wolfgang-Axel Dryden. "Dass aber letztlich die Verantwortlichen der Berliner Koalition unser Anliegen einfach übergehen, ist beschämend."

Sein nordrheinisches Pendant Dr. Peter Potthoff kritisiert, das bevölkerungsreichste Bundesland werde von einer gesunden Zukunft abgekoppelt und die Versorgung zweitklassig.

Der Kampf geht weiter

"Mit der Perspektive einer unterdurchschnittlichen Vergütung wird es kaum gelingen, junge Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten für eine Niederlassung in NRW zu gewinnen."

Trotz der verlorenen Schlacht werden sie den Kampf nicht aufgeben, kündigten die beiden an.

Die KVWL prüft zurzeit die Möglichkeit einer Normenkontrollklage. Außerdem wollen die KVen bei den regionalen Honorarverhandlungen die Kassen in die Pflicht nehmen und weiter Druck auf regionale Abgeordnete ausüben.

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