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Montgomery verurteilt US-Luftangriff auf Klinik

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BERLIN. Der US-Luftangriff auf ein Krankenhaus im afghanischen Kundus sorgt weiter für Empörung.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery verurteilt den Angriff in einem Statement scharf und weist auf die besondere Bedeutung von Ärzten und Pflegekräften im Kriegssituationen hin.

"Das medizinische Personal sichert die Versorgung der Zivilbevölkerung und von Verletzten, ganz gleich welcher Kriegspartei. Der Angriff auf das Krankenhaus in Kundus ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Gesundheitseinrichtungen immer häufiger in den Fokus von kriegerischen Auseinandersetzungen geraten", so Montgomery in seiner Stellungnahme.

Auch der Präsident des Weltärztebundes Dr. Xavier Deau weist daraufhin, dass die Sicherheit von Krankenhäusern, Gesundheitseinrichtungen, Patienten und medizinischem Personal in Krisengebieten gewährleistet sein muss.

"Ärzte ohne Grenzen": "Vorsätzlicher Schlag"

Unterdessen wirft die von dem Luftangriff betroffene Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" den USA eine absichtliche Bombardierung des Krankenhauses vor.

"Es war ein vorsätzlicher Schlag", sagte der Generaldirektor der Organisation, Christopher Stokes, am Donnerstag in Kabul. Es handele sich nicht um einen "Kollateralschaden".

Die Luftschläge seien sehr präzise gewesen und hätten das Hauptgebäude anvisiert, sagte Stokes. Auch nachdem Kontakt mit dem afghanischen und US-Militär aufgenommen worden war, hätten die Angriffe noch mehr als eine Stunde angehalten.

Bei dem Angriff auf das von Ärzte ohne Grenzen betriebene Krankenhaus waren am Samstag 22 Menschen gestorben. Nach Angaben der Organisation werden noch neun Patienten und 24 Mitarbeiter vermisst.

US-Präsident Barack Obama entschuldigte sich am Mittwoch persönlich bei "Ärzte ohne Grenzen" und dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani.

Er versprach eine Untersuchung des Angriffs. Stokes forderte zudem eine Untersuchung des Luftschlags auf Grundlage der Genfer Konvention. (chb/dpa)

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