NRW
Neue Wege für die Suchtprävention
Nordrhein-Westfalen will verstärkt gegen Sucht vorgehen. Eine neue Gemeinschaftsinitiative bezieht auch Ärzte, Psychotherapeuten, KVen und Kammern mit ein.
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NRW-Ministerin Steffens: Alltagsrealitäten stärker in den Blick nehmen.
© Victoria Bonn-Meuser / dpa
KÖLN (iss). Nordrhein-Westfalen verstärkt die Anstrengungen in der Suchtbekämpfung. Die rot-grüne Landesregierung hat ein Landeskonzept gegen Sucht beschlossen.
Im Mittelpunkt des auf fünf Jahre angelegten Konzepts stehen die Intensivierung der alters- und zielgruppenspezifischen Suchtprävention und der Auf- und Ausbau eines differenzierten Hilfeangebots.
Die Drogen- und Suchtstrategie müsse neu ausgerichtet werden, um auf Veränderungen mit neuen Suchtformen und Konsummustern sowie den demografischen Wandel reagieren zu können, sagt Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).
"Wir müssen die Alltagsrealitäten stärker in den Blick nehmen und uns an den jeweiligen Bedürfnissen der Menschen in ihrem Lebensumfeld orientieren, um erfolgreich zu sein."
Es sei wichtig, Schwellenängste aufgrund sozialer oder kultureller Herkunft, Geschlecht oder Alter abzubauen, sagt die Ministerin. "Es geht darum, den Zugang zu notwendigen Hilfen zu erleichtern, Selbsthilfepotenziale zu stärken und die soziale und berufliche Reintegration zu fördern."
Nachholbedarf sieht Steffens bei der geschlechterspezifischen Ausrichtung der Angebote. Das Landeskonzept gegen Sucht ist als Gemeinschaftsinitiative aller angelegt, die im Suchtbereich Verantwortung tragen.
Das Ministerium hat zur Umsetzung einen Beirat eingerichtet, in dem unter anderem die Ärzte- und Psychotherapeutenkammern, die KVen und die Krankenkassen vertreten sind. Ein Aktionsplan gegen Sucht, der zurzeit erarbeitet wird, wird Ziele, Maßnahmen und Umsetzungsschritte konkretisieren.