Neue gesetzliche Grundlage für die SAPV?

Veröffentlicht:
Palliativmedizinische Betreuung in den eigenen vier Wänden: der Patientenbeauftragte der Bundesregierung hat sich für eine neue Gesetzesinitiative dazu ausgesprochen.

Palliativmedizinische Betreuung in den eigenen vier Wänden: der Patientenbeauftragte der Bundesregierung hat sich für eine neue Gesetzesinitiative dazu ausgesprochen.

© Klaro

BERLIN (fuh). Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Wolfgang Zöller hat die derzeit geltende gesetzliche Regelung für die spezialisierte ambulante Palliativersorgung (SAPV) in Frage gestellt.

"Wenn Einzelverträge der Grund sind, dass die SAPV-Ziele bisher nicht erreicht worden sind, dann muss das geändet werden", stellte Zöller bei einer Tagung der KBV am Samstag in Berlin klar.

Bisher können SAPV-Verträge nur zwischen Kassen und Anbietern geschlossen werden. Die KBV fordert eine Aufnahme der SAPV-Verträge in den Kollektivvertrag.

KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller stellte in Berlin ein in der KBV-Vertragswerkstatt erarbeitetes Konzept für die Allgemeine Ambulante Palliativersorgung (AAPV) vor, in dem Hausärzten eine zentrale Rolle zukommt.

"Wir haben das Dach des Hauses mit der SAPV bereits fertig konstruiert", sagte Müller, "aber das Haus darunter, die AAPV, fehlt bisher völlig. "

Experten seien sich einig, so Müller, dass 90 Prozent der Sterbenden ambulant durch den vertrauten Hausarzt in Kooperation mit Pflegediensten und anderen nichtärztlichen Berufen versorgt werden könnten.

Eine solche intensive Betreuung durch den Hausarzt sei aber in den derzeitigen Strukturen zwischen der kurativen vertragsärztlichen Versorgung und der der SAPV nicht definiert. Das in der KBV-Vertragswerkstatt entwickelte Versorgungskonzept setze neue Standards.

Ziel sei es, so Müller, die in vielen Regionen bereits vorhandenen Netzwerke und Versorgungsstrukturen weiter zu fördern und damit die AAPV zu etablieren.

Für Freitag, 12. November, sind Vertreter von KBV, Bundesärztekammer, Kassen und Palliativorganisationen zu einem Gespräch über SAPV ins Bundesgesundheitsministerium eingeladen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Große Mehrheit in der Nationalversammlung

Sterbehilfegesetz in Frankreich nimmt erste Hürde

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung