Deutsche Schmerzgesellschaft

Nichts geht ohne Vernetzung in der Schmerzforschung

Deutsche Schmerzgesellschaft formuliert künftige Herausforderungen in einer Forschungsagenda.

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BERLIN. Die Deutsche Schmerzgesellschaft (DSG) will mit einer vor Kurzem vorgelegten Forschungsagenda "Perspektive Schmerzforschung Deutschland" die Weichen für die Erforschung von Schmerzen neu stellen: Die Agenda soll dabei helfen, Forschende verschiedenster Fachgebiete besser zu vernetzen und die Patientenperspektive stärker in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Studien zu rücken. Neue Erkenntnisse sollen so schneller den Weg in die Behandlungspraxis finden.

Die Zahl der Menschen, die insgesamt angeben, chronische Schmerzen zu haben, wird nach DSG-Angaben auf 23 Millionen geschätzt. "Wir sprechen mit Recht von einer Volkskrankheit. Um diese zu bekämpfen, müssen wir jedoch viel mehr Anstrengungen unternehmen als bisher", sagt DSG-Geschäftsführer Thomas Isenberg.

In einem vor einigen Jahren von der DSG initiierten Aktionsplan gegen Schmerz werden vier Kernherausforderungen genannt: "Bewusstsein schaffen", "Aus- und Weiterbildung stärken" sowie "Versorgung verbessern" und "Forschung fördern".

Die Schmerzgesellschaft hat mit dem 2015 und 2016 initiierten Wissenschaftstag ein Forum geschaffen, das Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs sein sollte. Die Ergebnisse – verbunden mit einer intensiven Arbeit von mehr als 70 in der Schmerzgesellschaft organisierten Experten, waren nach DSG-Angaben Fundament der Forschungsagenda.

"Medizinische Forschung ist nie Selbstzweck. Sie muss den betroffenen Menschen zugutekommen, und das möglichst schnell", sagt DSG-Präsident Professor Martin Schmelz. Eine der zentralen Fragestellungen sei etwa, wie sich Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung mit Zell- und Tierversuchen schneller in die Praxis transportieren lassen. "Eine Voraussetzung dafür ist die Vernetzung aller, die sich an Schmerzforschung beteiligen", so Schmelz.

Die Forschungsagenda analysiert die Situation der Versorgung Schmerzkranker in Deutschland. Sie formuliert Ziele und Positionen der Schmerzforschung, um künftige Forschungsfelder identifizieren. Neben eindeutig auf Körperbereiche bezogene Felder wie "Rückenschmerz", "Gelenkschmerz" oder "Kopfschmerz", rückt die Agenda auch "Mechanismen der Schmerzwahrnehmung", "Schmerzverlauf" und "Versorgung" in den Blick.

"Die Agenda ist eine Roadmap, die aufzeigt, wie vernetzte Strukturen aufgebaut werden und dadurch mittel- und langfristig die Versorgung von Schmerzpatienten verbessert werden kann", erläutert Präsident Schmelz". (eb/fuh)

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