Pflege

Nur wenigen Heimen droht Insolvenz

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KÖLN. Pflegeheime stehen zurzeit wirtschaftlich besser da als Kliniken. Nur bei wenigen ist die Insolvenzgefahr groß, eine Minderheit schreibt Verluste. Zu diesem Ergebnis kommt der "Pflegeheim Rating Report 2017", der auf der Analyse von Jahresabschlüssen und amtlichen Statistiken für das Jahr 2015 beruht.

Als großes Problem sehen die Autoren von RWI, hcb und Deloitte die zunehmende Personalknappheit in den Heimen. Die Zahl der offenen Stellen lag nach ihren Angaben im Juli 2017 dreimal so hoch wie zehn Jahre zuvor. Gleichzeitig steigt der Personalbedarf weiter. Bis zum Jahr 2030 rechnen sie mit 130.000 bis 307.000 zusätzlichen Vollzeitstellen in der stationären Pflege und 83.000 bis 172.000 in der ambulanten.

Der Bericht geht von einem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen von 2,9 Millionen 2015 auf 4,1 Millionen 2030 aus: "Damit verbunden ist ein zusätzlicher Bedarf von voraussichtlich 271.000 stationären Pflegeplätzen im Jahr 2030." Das erfordere Investitionen in Höhe von 53 bis 85 Milliarden Euro. Da vor allem privates Kapital benötigt werde, plädieren die Autoren für eine möglichst schlanke Gesetzgebung für Heime.

Vorgaben zur Heimgröße oder dem Anteil der Ein-Bett-Zimmer, wie es sie beispielsweise in NRW gibt, halten sie für überflüssig. Der deutsche Pflegemarkt sei noch sehr kleinteilig. "Die Bildung großer Verbünde zur Nutzung gemeinsamer Ressourcen ist daher noch in großem Maße möglich." (iss)

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