Ob Pauschale oder Beitrag: Kosten bis 2050 steigen stark
WITTEN/HERDECKE (fst). Ob Kopfpauschale oder GKV-Versicherung bisheriger Prägung: Die Entwicklung der Gesundheitskosten wird Politiker auch noch in 40 Jahren beschäftigen. Nach neuen Berechnungen der Wirtschaftswissenschaftler Professor Dirk Sauerland und Dr. Ansgar Wübker könnten im Jahr 2050 die Beitragssätze - bei Fortbestand des einkommensabhängigen Beitragssatzes - auf 27 bis 33 Prozent steigen.
Dabei haben die Forscher einen ökonometrischen Ansatz gewählt, bei dem sie den isolierten Einfluss verschiedener Faktoren (wie Einkommensentwicklung, demografische Entwicklung, medizinisch-technischer Fortschritt) auf die zu erklärende Größe, nämlich die Ausgaben, ermitteln.
Anders als bei anderen Projektionen sind steigende Steuerzuschüsse zum Gesundheitsfonds dabei bereits berücksichtigt. Will der Bund die Beitragssätze bis 2050 stabilisieren, dann müsste der Steuerzuschuss zur GKV jährlich um vier Milliarden Euro steigen - und würde 2050 insgesamt 166 Milliarden Euro betragen.
Auch bei einer Komplett-Finanzierung der GKV über Kopfpauschalen wird die Ausgabendynamik deutlich: 2011 läge die Höhe der Pauschale für jeden Versicherten bei 103 bis 112 Euro pro Monat, im Jahr 2050 dagegen bei 425 bis zu 670 Euro.
Die Studie der Wissenschaftler kann heruntergeladen werden unter: www.uni-wh.de/fil...gssatz_20.09.2010.pdf