PKV bietet Innovationen mehr Raum

KÖLN(iss). Privat Krankenversicherte haben breiteren Zugang zu Arzneimittelinnovationen als GKV-Versicherte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP).

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Nach der Untersuchung entfielen im Jahr 2007 bezogen auf den Umsatz 31,9 Prozent der für Privatversicherte verordneten Arzneimittel auf Wirkstoffe, die zwischen 1997 und 2006 eingeführt wurden. In der GKV betrug der Anteil 23,3 Prozent.

Dabei scheint sich die Schere zwischen PKV und GKV weiter zu öffnen: Im Jahr 2006 lagen die Quoten bei 29,9 Prozent und 26,5 Prozent. Das WIP hat in die Untersuchung Verordnungsdaten aus dem Jahr 2007 aus acht PKV-Unternehmen ausgewertet, bei denen mehr als die Hälfte aller Vollversicherten Kunden sind.

Schere zwischen PKV und GKV scheint sich zu öffnen.

Grundlage für die GKV waren die Verordnungsdaten aus dem Arzneiverordnungsreport 2008, der die Verordnungen aus 2007 erfasst. In den PKV-Zahlen ist ein deutlich höherer Anteil von OTC-Produkten enthalten, die in der GKV nicht mehr erstattet werden. Rechnet man den Effekt heraus, ist der Unterschied noch größer, schreibt der Autor der Studie Dr. Frank Wild.

Wild hat außer der gesamtmarktbezogenen auch eine indikationsbezogene Innovationsquote ermittelt. Dafür hat er für insgesamt 124 Indikationsgruppen festgestellt, wie hoch der Anteil der neuen Wirkstoffe ist und dann den Durchschnitt über alle Gruppen hinweg berechnet. Der Wert beträgt nach Umsatz in der PKV 8,1 Prozent und in der GKV 5,6 Prozent, nach Verordnungen sind es 3,7 Prozent und 1,9 Prozent.

In der PKV haben die zwanzig umsatzstärksten neuen Arzneimittel der Jahre 2002 bis 2006 einen Umsatzanteil von 6,7 Prozent, bei den gesetzlichen Krankenkassen sind es 4,8 Prozent.

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