Gesundheitspolitiker

Patienten sollen Homöopathie selbst bezahlen

Die Homöopathie-Diskussion nimmt immer mehr Fahrt auf: Nun sprechen sich auch Gesundheitspolitiker mehrerer Parteien für ein Ende der Kostenerstattung aus.

Veröffentlicht:
Wer soll Homöopathie bezahlen? Die Diskussion darüber ist in Deutschland im vollen Gange.

Wer soll Homöopathie bezahlen? Die Diskussion darüber ist in Deutschland im vollen Gange.

© juefraphoto / stock.adobe.com

BERLIN. Nach KBV-Chef Dr. Andreas Gassen haben sich nun auch Gesundheitspolitiker der großen Koalition dafür ausgesprochen, dass Krankenkassen keine homöopathischen Leistungen mehr bezahlen sollten.

„Es ist schwer vermittelbar, dass Kosten für Homöopathie teilweise übernommen werden, während an anderer Stelle gespart werden muss“, sagte der Vorsitzende des Bundestag-Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel (CDU), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). „Deswegen kann ich mir durchaus ein Ende der Erstattungsfähigkeit vorstellen.“

SPD und FDP gegen Kostenerstattung

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar, sagte, die Wirksamkeit homöopathischer Mittel sei nicht nachgewiesen. „Ich sehe es deshalb kritisch, dass Krankenkassen und damit die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler diese Mittel finanzieren.“

Ins gleiche Horn bläst die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP. Christine Aschenberg-Dugnus sagte dem RND: „Jeder, der Homöopathie befürwortet, soll sie auch weiter erwerben können. Aber auf Selbstzahlerbasis.“

Linke halten Debatte für überzogen

Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, hält die Debatte jedoch für überzogen. Die Kosten für Homöopathie für die Krankenkassen seien extrem niedrig, es gebe wichtigere Probleme.

Im Nachbarland Frankreich sollen homöopathische Arzneimittel ab 2021 nicht mehr von der Kasse erstattet werden. Das hat Gesundheitsministerin Dr. Agnès Buzyn angekündigt. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Grenzwerte zum 1. Juli heruntergesetzt

Wer diese Ausnahmeziffern kennt, rettet seinen Laborbonus

Kommentare
Dr. Christoph Luyken 18.07.201900:48 Uhr

Scheindebatte

Die Aktion ist nichts weiter als eine Sau, die mal wieder durchs Dorf getrieben wird...
Ein erneuter Versuch, die Homöopathie zu verunglimpfen.
Die Kosten spielen in Wirklichkeit keine Rolle, da der überwiegende Anteil der homöopathischen Medikamente rezeptfrei und damit für Patienten über 12 Jahre sowieso nicht erstattungspflichtig ist!

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung