Abschlussbericht Personalbemessung

Personalbedarf stärker an Pflegebedürftigkeit ausrichten!

Wie viel Personal wird in der Pflege in Zukunft benötigt? Aktuelle Daten aus einem Forschungsprojekt verdeutlichen den Personalbedarf und zeigen Lösungsansätze in der stationären Langzeitpflege auf.

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Berlin. Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung und Erprobung eines Personalbemessungsinstruments für die Langzeitpflege liegt nun vor. Eines der wesentlichen Erkenntnisse aus dem mehrjährigen Forschungsprojekt: Zur weiteren fachgerechten Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs sollten deutlich mehr Assistenzkräfte eingesetzt und die Aufgabenverteilung innerhalb einer Pflegeeinrichtung sollte qualifikationsorientiert neu strukturiert werden, heißt es in einer Mitteilung.

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„Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass wir die Personalbemessung und die Personalqualifikation sehr viel stärker nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit differenzieren können. Wir werden zu einem neuen Personalmix kommen, der dem Bedarf der pflegebedürftigen Menschen gerecht wird und die heutige starre Quotenwirtschaft ablöst“, kommentiert darin Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa).

Und Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, ergänzt: „Mit einer einheitlichen Vorgabe, die dennoch die Bewohnerstruktur und die individuell notwendigen pflegerischen Leistungen berücksichtigt, gehen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung ‚Pflege der Zukunft‘.“

Wissenschaftler der Universität Bremen haben für den Bericht unter der Leitung von Professor Heinz Rothgang in den vergangenen drei Jahren Personal- und Qualifikationsbedarfe in der stationären Langzeitpflege strukturiert erhoben und daraus Empfehlungen für die Ermittlung künftiger Personalschlüssel abgeleitet. Der Abschlussbericht enthält nun Anregungen für die modellhafte Einführung des neuen Personalbemessungsinstrumentes.

Den Pflegebedarf im ambulanten Bereich hat Professor Andreas Büscher von der Hochschule Osnabrück in einem weiteren Teil der Studie untersucht. Danach lassen sich die Empfehlungen aus der stationären Pflege nicht so einfach übertragen. Doch auch in diesem Bereich werde ein erheblicher Pflegebedarf konstatiert und es werde weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf aufgezeigt, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung von Pflegeverbänden und GKV-Spitzenverband.

Der Abschlussbericht und der Anlagenband sind auf der Webseite der Geschäftsstelle Qualitätsausschuss Pflege zu finden.

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