Pflege: Koalition nimmt Abstand vom Sparstrumpf

BERLIN (hom). Die schwarzgelbe Koalition rückt von ihrem Plan ab, in der gesetzlichen Pflegeversicherung eine private, individuell angesparte Zusatzversicherung einzuführen.

Veröffentlicht:

Aus Koalitionskreisen hieß es am Wochenende, dass man am Aufbau einer Kapitalreserve in der Pflege festhalte. Dies sei schon wegen der demografischen Entwicklung nötig. Die Pflegerücklage müsse jedoch so gestaltet sein, dass ein "kollektives Eintreten vieler beim Bedarfsfall des Einzelnen" garantiert sei, so Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer in der "Berliner Zeitung".

Eine private Zusatzversicherung sei zu bürokratisch und der Sozialausgleich unfinanzierbar. Diese Ansicht sei weitgehend Konsens unter den Gesundheitsexperten von Union und FDP, hieß es weiter.

Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es, eine Entscheidung über die künftige Pflegefinanzierung sei noch nicht getroffen. Der Sprecher von Ressortchef Philipp Rösler (FDP) sagte, Koalitionsfraktionen und Bundesregierung seien sich einig, dass zunächst über strukturelle Verbesserungen in der Pflege gesprochen werde. "Dann erst liegen Ergebnisse vor, auf dessen Grundlage finanzielle Aspekte erörtert werden können."

Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) betonte auf dem Kongress "Pflege 2011", im Rahmen des "Pflegedialogs" des Ministeriums würden Experten in die Lösung der Probleme mit einbezogen. Unterdessen kündigte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) an, Bayern wolle als erstes Bundesland eine Kammer für Pflegeberufe einführen.

Lesen Sie dazu auch: Söder punktet bei Pflege und bringt Rösler in Verlegenheit

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Diabetes und Depression

Duale Reha: „Ein Diabetes kann vielfältige Ängste auslösen“

Zwei Diagnosen in einer Reha

Diabetes kommt selten allein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen