Anbieterverband warnt

„Pflege steht am Scheideweg“

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Berlin. Anbieter haben vor einem Zusammenbruch der ambulanten Pflege gewarnt. Die Branche und die dort tätigen Menschen stünden „am Scheideweg“, sagte Thomas Meißner vom Vorstand des Berliner Anbieterverbandes qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen am Montag. In einem Sofortprogramm fordert der Verband unter anderem eine „gerechtere“ Entlohnung der Beschäftigten sowie einen Steuerfreibetrag für Pflegekräfte, „die am Patienten arbeiten“, in Höhe von 18.000 Euro pro Jahr. Zudem sollte ein Zuschlag für an Wochenenden geleistete Arbeitszeiten von 100 bis 150 Prozent gezahlt werden.

Die Kostenträger dürften die Refinanzierung dieser Zuschläge nicht länger ablehnen, heißt es in dem Papier weiter. Die Kommunen müssten Beschäftigten in der ambulanten Pflege „Entlastungsmöglichkeiten“ bieten. Dazu gehörten etwa verfügbare und möglichst kostenfreie Kitaplätze. Außerdem sei die Zeitarbeit im Pflege- und Gesundheitsbereich neu zu regeln, sprich zu begrenzen.

Die Kassen müssten endlich zeigen, dass „auch sie ein gerechteres Pflegesystem wollen“, betonte Meißner. Eine gute Bezahlung von Mitarbeitern koste Geld. Diese Erkenntnis sei jedoch noch nicht überall angekommen. Die ambulante Pflege werde derzeit „in die roten Zahlen getrieben“.

Zuletzt hatte auch der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus (CDU) in einem Positionspapier faire Löhne in der ambulante Pflegebranche angemahnt. Nötig seien dafür auch Änderungen bei den derzeitigen Preisverhandlungen zwischen Pflegediensten und Kassen. (hom)

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