Chirurgen warnen

Pflegemangel gefährdet Op-Erfolge

Chirurgen warnen davor, dass ein Mangel an Pflegekräften Behandlungserfolge gefährden könnte.

Veröffentlicht:
Auf dem 134. Chirurgen-Kongress diskutieren ab morgen rund 6000 Teilnehmer unter anderem über neue OP-Techniken und die Weiterentwicklung ihres Faches

Auf dem 134. Chirurgen-Kongress diskutieren ab morgen rund 6000 Teilnehmer unter anderem über neue OP-Techniken und die Weiterentwicklung ihres Faches

© [M] Mathias Ernert / Attachment

MÜNCHEN. "Trotz der enormen Fortschritte in der Chirurgie gibt es in Deutschland erhebliche Defizite in der Patientenversorgung", sagte Tim Pohlemann, Präsident des 134. Chirurgenkongresses in München. Auf dem Kongress diskutieren ab morgen rund 6000 Teilnehmer unter anderem über neue OP-Techniken und die Weiterentwicklung ihres Faches.

Patienten würden immer schlechter vor- und nachversorgt, so Pohlemann. "Das entscheidet auch über eine höhere oder geringere Komplikationsrate." Je öfter Pfleger den Patienten sähen, desto eher bemerkten sie eine negative Entwicklung.

Nicht zuletzt der demografische Wandel mit immer älteren Patienten erfordere eine stärkere Betreuung. Dem stehe die pauschale Vergütung entgegen. Denn für jedes Krankheitsbild gibt es eine Fallpauschale - unabhängig davon, wie behandelt wird und wie aufwendig die Versorgung ist. Das System müsse flexibler dem Einzelfall angepasst werden. Pohlemann: "Unsere Forderung ist, dass wir für jeden Betreuungsbedarf den geeigneten Honorierungsschlüssel bekommen."

Untersuchungen belegten, dass Deutschland bei der Personalausstattung in Kliniken im internationalen Vergleich abfalle. Die Pflege sei der größte Kostenfaktor in einem Krankenhaus, kritisierte der Kongress-Präsident weiter. Folglich werde hier immer weiter gespart. Auf einen Pfleger oder eine Schwester kämen hierzulande 8 bis 14 Patienten, in Skandinavien liege das Verhältnis bei 1:3 bis 1:5. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt