Personaleinsatz in Heimen

Pflegeverbände fürchten um Versorgungsqualität

Veröffentlicht:

Berlin. Pflegeverbände befürchten Qualitätseinbußen in Altenheimen, sollten dort künftig vermehrt Hilfskräfte zum Einsatz kommen.

Die Zuweisung „wesentlicher pflegerischer Tätigkeiten“ an Assistenzpersonal werde „dem in aller Regel multimorbiden Klientel mit einem hohen medizinischen Versorgungsbedarf bis hin zur Palliativversorgung nicht gerecht“, sagte die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Professor Christel Bienstein, am Mittwoch in Berlin.

Flexibler Personalmix angedacht

Bienstein reagierte damit auf ein am Dienstag vorgestelltes neues Modell zur Personalplanung in Einrichtungen der Langzeitpflege. Danach sollen etwa Pflegeheime den Einsatz von Fach- und Assistenzkräften flexibler gestalten können als das bislang mit den auf Länderebene vorgegebenen Fachkraftquoten möglich ist.

Grundsätzlich sollen dem Modell zufolge mehr Assistenzkräfte in den Dienstplänen berücksichtigt werden können, um so insbesondere Pflegefachkräfte bei „einfachen“ Tätigkeiten zu entlasten. Bei Pflegeanbietern und Kassen war das von dem Bremer Pflegewissenschaftler Professor Heinz Rothgang entwickelte Modell grundsätzlich auf Zustimmung gestoßen.

Linke sieht „Kapitulation vor den Zuständen“

Die pflegepolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, Pia Zimmermann, sagte dagegen, das vorgeschlagene Verfahren sorge für keine nachhaltige Verbesserung der Bedingungen im Pflegeheim. „Weder für die Menschen mit Pflegebedarf, noch für die Beschäftigten.“ Das Modell stelle stattdessen eine Abkehr von der Bezugspflege dar, bei dem die Bedürfnisse und der Bedarf der Bewohner im Mittelpunkt stünden. „Es droht die Kapitulation vor den Zuständen.“ (hom)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus